Prof. Dr. Stephan Lothar Thomsen ist seit dem 1. Oktober neuer wissenschaftlicher Leiter des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung (NIW). Der bisherige Juniorprofessor für Arbeitsmarktökonomik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg tritt damit die Nachfolge von Dr. Rainer Ertel und Prof. Dr. Javier Revilla Diez an, die das NIW bisher gemeinsam geleitet hatten.
In einem gemeinsamen Berufungsverfahren zwischen der Leibniz Universität Hannover und dem NIW konnte Prof. Thomsen für das Wirtschaftsforschungsinstitut gewonnen werden. “Ich freue mich, dass wir einen erstklassigen Ökonomen mit hohem wissenschaftlichen Renommee für diese Aufgabe beim NIW gewinnen konnten”, sagte der niedersächsische Wirtschaftsminister Jörg Bode. “Ich bin überzeugt, dass sich das NIW mit Prof. Dr. Thomsen an der Spitze äußerst positiv weiter entwickelt. Dafür ist auch von Bedeutung, dass das NIW von nun an nicht mehr neben-, sondern hauptamtlich geleitet wird.”
Bode dankte darüber hinaus ausdrücklich Dr. Ertel, der sich nach über 30 Jahren im NIW in den Ruhestand verabschiedet: “Herr Dr. Ertel hat als Gründungsmitglied maßgeblich dazu beigetragen, dass sich das NIW heute als wissenschaftlicher Ratgeber für die Politik in Niedersachsen etabliert hat. Mit großem persönlichem Engagement hat Herr Dr. Ertel über drei Jahrzehnte das NIW zu einer echten Institution für die niedersächsischen Landkreise, Städte und Gemeinden und die Landesregierung entwickelt.”
“Ich freue mich auf meine zukünftige Aufgabe am NIW. Die neu geschaffene hauptamtliche wissenschaftliche Leitung erlaubt die volle Konzentration auf die Arbeit des NIW und damit eine enge und nachhaltige Verzahnung von wissenschaftlicher Forschung und Beratung”, so Prof. Thomsen zu seinem Amtsantritt.
Prof. Thomsen wurde am 20. September 1977 in Flensburg geboren. Sein Studium der Volkswirtschaft absolvierte er an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, sein Studium der Betriebswirtschaftlehre an den Universitäten Frankfurt am Main und Hagen. Im Jahr 2006 schloss er seine Promotion mit dem Titel “Evaluating the Employment Effects of Job Creation Schemes in Germany” an der Goethe-Universität Frankfurt am Main ab.
Im März 2007 hat er den Ruf auf die Stiftungsjuniorprofessor Arbeitsmarktökonomik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg angenommen. Seit November 2007 ist er außerdem Forschungsprofessor am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Evaluation von Politikinterventionen im Bereich der sozialen Sicherung (Grundsicherung für Hilfebedürftige, aktive Arbeitsmarktpolitik, Maßnahmen in der Pflegeversicherung) und arbeitsökonomische Fragen zur Humankapitalbildung und Migration.
Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW):
Das NIW ist seit 30 Jahren für die Landesregierung, für die niedersächsischen Landkreise, Städte und Gemeinden und für viele weitere Institutionen auf Landesebene aber auch überregional ein wichtiger Politikratgeber. Es hat durch sein struktur- und regionalpolitisches Know-how ein Alleinstellungsmerkmal in der niedersächsischen Forschungslandschaft und ist das einzige wirtschaftswissenschaftliche Forschungsinstitut, das seit drei Jahrzehnten speziellen niedersächsischen Fragestellungen besondere Aufmerksamkeit widmet. Das NIW erhält eine institutionelle Grundförderung vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.
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