Wolfenbüttel. Anlässlich des 50. Todestages von Konrad Adenauer veranstaltete die CDU Wolfenbüttel am Mittwoch, dem 19. April, eine besondere Erinnerung an den ersten Bundeskanzler und CDU-Gründungsvorsitzenden.
Günter-Helge Strickstrack, 95 Jahre alt und einziges noch lebendes Gründungsmitglied der CDU sowie Begleiter Adenauers in Goslar greift zum Mikrofon. Stille in der „Kommisse“ kehrt ein. Seine Worte faszinieren. Die Gäste hören gespannt zu, als er vom Wegbereiter Europas und dem „Realisten“ Adenauer authentisch berichtet. Spannender kann Politik und die damit verbundene Geschichte kaum sein – immer wieder unterbrochen durch Beifall. Der Höhepunkt des Abends. Neben Strickstrack sitzt Christian Giermann, Flottillenadmiral a.D. aus Wolfenbüttel. Er war Kommandant des Schnellbootes „Kondor“ und überführte den Sarg Adenauers zu dessen Beerdigung. Es folgt Otto Fricke aus Goslar. Als junger Mann erlebte er den Bundeskanzler im Elternhaus. Am 22. April 1955 gab es ein gemeinsames Kaffeetrinken. Anschließend ruhte Adenauer fast eine Stunde auf dem heimischen Sofa. Eine Anekdote zum Schmunzeln.
DieTalk-Runde mit den Zeitzeugen Günter-Helge Strickstrack (l.) sowie Christian Giermann (3. v. l.) und Otto Fricke (r.) wurde von Frank Oesterhelweg moderiert. Foto:
Das Land aus der Isolation geführt
Der CDU-Landtagsabgeordnete Frank Oesterhelweg bei seiner Laudatio. Foto: CDU
CDU-Kreisvorsitzender Frank Oesterhelweg hatte zuvor in seiner mit viel Applaus bedachten Auftaktrede an die prägende und außergewöhnliche Persönlichkeit von Dr. Konrad Adenauer erinnert. Er hob dabei vor allem sein Wirken als Gründungsvorsitzender der Christlich Demokratischen Union und ersten Bundeskanzler der noch jungen Bundesrepublik Deutschland hervor. „Dr. Konrad Adenauer hat unser Land aus der wirtschaftlichen und moralischen Isolation herausgeführt, für eine feste Verankerung in der westlichen Wertegemeinschaft gesorgt, die Aussöhnung mit Frankreich verfolgt und entscheidend dazu beigetragen, dass wir heute in Frieden, Freiheit und Wohlstand leben können,“ so Oesterhelweg. Darüber hinaus würdigte er das Wirken Adenauers als Präsident des Parlamentarischen Rates und der Verabschiedung des Grundgesetzes.
Auch für den hiesigen CDU-Bundestagsabgeordneten Uwe Lagosky ist Adenauers politisches Vermächtnis noch heute ein Kompass für seine Arbeit im Ausschuss für Arbeit und Soziales. „In der frühen CDU wurden eine freiheitliche Wirtschaftsordnung und die christliche Soziallehre durch die Soziale Marktwirtschaft in Einklang gebracht. Die ‚Düsseldorfer Leitsätze‘ der CDU von 1949 zeigen, dass Marktwirtschaft und sozialer Ausgleich zusammengehören. Beim Aufbruch in die digitale Arbeitswelt sind diese Werte aktueller denn je“, so Lagosky.
Ehrengäste, Abgeordnete und Politiker der CDU folgten gern der Einladung zu dieser besonderen Veranstaltung. Foto:
Pfannkuchen und Rosen
Historische Wahlplakate und Zeitungsausschnitte sowie ein Telegramm an Curt Mast vermittelten interessante Eindrücke mit Wolfenbütteler Bezügen. Filme aus dem Leben und der politischen Arbeit Adenauers wurden zur Untermalung gezeigt. Es gab süße und herzhafte Pfannkuchen, ganz nach dem Geschmack des „Alten von Rhöndorf“. Original „Kölsch“ mundete besonders dazu. Zusätzlich konnten die Gäste die besonderen „Adenauer-Rosen“ von Monika Bötel erwerben.
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