Wolfenbüttel. Die Kraftverkehrsgesellschaft mbH Braunschweig (KVG) macht den Weg für den Einsatz weiterer Elektrobusse in Wolfenbüttel frei: In Kürze geht auf dem örtlichen KVG-Betriebshof eine Trafostation mit einer Leistung von 630 kVA in Betrieb. Dies berichtet die KVG in einer Pressemitteilung.
KVG-Geschäftsführer Axel Gierga erläuterte diesen Meilenstein während einer Baustellenbesichtigung: „Unser bisheriger Hausanschluss kam beim Aufladen der Fahrzeugbatterie an seine Grenzen. Da wir die E-Busflotte ab diesem Jahr schrittweise aufstocken wollen, sichert uns die Trafostation eine zuverlässige Stromversorgung zum gleichzeitigen Laden aller Batterien.“ Die KVG setze auf reichweitenstarke Elektrobusse mit reiner Übernachtladung auf dem Betriebshof. Dadurch entfalle der Aufbau einer kostenaufwändigen Infrastruktur im gesamten Liniennetz.
E-Busse werden mit Wasserkraft betrieben
Im Ausschreibungswettbewerb für die Trafo-Bauleistungen hätten drei Unternehmen aus der Stadt Wolfenbüttel beziehungsweise aus der Region überzeugen können. So hätten die Stadtwerke Wolfenbüttel unter anderem den Transformator geliefert und montiert sowie die Erschließungsarbeiten durchgeführt. Matthias Tramp, Geschäftsführer der Stadtwerke Wolfenbüttel, sehe sein Unternehmen als lokalen Innovator in Sachen Elektromobilität: „Wir unterstützen die Verbreitung mit eigenen Ladesäulen im Stadtgebiet. Unser Engagement verdeutlichen wir auch auf dem seit zwei Jahren in Wolfenbüttel verkehrenden Elektrobus. Mit diesem hat die KVG gezeigt, dass der klimafreundliche Antrieb im Linienbetrieb bestens funktioniert. Mit unserer Trafostation kann der flächendeckende Ausbau starten.“ Die Stadtwerke Wolfenbüttel liefern auch den Strom, der zu 100 Prozent aus Wasserkraft gewonnen werde. Damit werden die E-Busse der KVG völlig emissionsfrei und CO2-neutral angetrieben.
Die Versorgung aus dem Stadtwerkenetz erfolge mit einer Spannung von 20.000 Volt. Dadurch könnten derzeit bereits 12 Elektrobusse gleichzeitig geladen werden. In einer weiteren Ausbaustufe wird die KVG ein Lademanagementsystem installieren, welches den Einsatz von bis zu 20 Fahrzeugen ermöglicht. Ivica Lukanic, Stadtbaurat der Stadt Wolfenbüttel, sieht die städtischen Klimaschutzbemühungen im Elektromobilitätsausbau bestätigt: „Die Stadt Wolfenbüttel unterstützt die Beschaffung von Elektrobussen durch die KVG auch mit einem umfangreichen eigenen Beitrag. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten rund um die neue Trafostation können wir gemeinsam die weiteren Schritte in den Ausbau eines noch klimafreundlicheren ÖPNV gehen. Für die bereits hohe Aufenthaltsqualität der Stadt Wolfenbüttel ist dies ein weiterer Zugewinn.“
25 Prozent der Gesamtflotte elektrisch
Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) fördert den Neubau der Trafostation im Auftrag des Landes Niedersachsens mit 87.000 Euro. Dies entspricht rund 60 Prozent der Investitionskosten. Die KVG setzt seit Anfang 2017 drei Sileo-Elektrobusse im Linienverkehr ein (davon einer in Wolfenbüttel). Während einer zweijährigen Projektphase überzeugten die Fahrzeuge hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit und Fahrgastkomfort. Daher habe der KVG-Aufsichtsrat beschlossen, dass insgesamt 48 Busse elektrifiziert werden sollen. Das seien rund 25 Prozent der Gesamtflotte.
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