07.01.2014, 14:07 Uhr

Landkreis. Ganze 37 Haltestellen des Bücherbusses wurden gestrichen und trotzdem will sich die Kreisbücherei künftig noch stärker an den Bedürfnissen ihrer Nutzerinnen und Nutzer orientieren.

Wie das gehen soll, wie der Fahrplan des Bücherbusses zukünftig aussieht und welche Angebote auf die Leserinnen und Leser warten, gaben die Fachbereichsleiterin für den Bereich Medien, Ruth Fischer, sowie die Leiterin der Kreisbücherei Gabriele Nintemann am Vormittag bekannt. 

Aufgrund der Rückläufigen Besucherzahlen des Bücherbusses (1146 im Jahr 2011 und 1009 im Jahr 2011) wurden die Haltestellen von ehemals 81 auf 44 reduziert. Ein neues Konzept musste her, um den Bus im Landkreis halten zu können. Dieses wurde dann auch vom Wolfenbütteler Kreistag in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.

Nun geht es darum, das Konzept umzusetzen und und maßgeschneiderte Angebote zu entwickeln. Hierzu stellte Ruth Fischer die neuen Angebote der Kreisbücherei vor. "Wir haben schlecht frequentierte Haltestellen gestrichen, um gut besuchten Orten häufiger anfahren zu können", bringt es die zuständige Fachbereichsleiterin Ruth Fischer auf den Punkt. "Wir checken jedoch insgesamt die Fläche ab, denn wir versuchen, zu jedem Haltepunkt nicht mehr als zwei Orte Abstand zu halten", so Fischer weiter.

Das neue Konzept sieht künftig vor, mit neuen Angeboten zu punkten. Der Bücherbus soll noch mehr als bisher zu einem Ort der sozialen Begegnung werden. Außerdem möchte man mehr und enger mit Schulen, Kindertagestätten, Seniorenkreisen, Seniorenheimen und den Gemeinden zusammenarbeiten. So können bestimmte Einrichtungen "Bücherkisten" anfordern. Mit den Familien-und Kinderservicebüros des Landkreises sind Kooperationen geplant, um die Lese- und Sprachförderung zu unterstützen. Auch in den Seniorenheimen- und Kreisen möchte man mehr an die Menschen herangehen und bei Bedarf beispielsweise Themenlesungen und einen Lesezirkel anbieten. Mit dem Projekt "Weckworte" sollen Geschichten und Lesungen als Therapie gegen Demenz eingesetzt werden. "Bei solchen Angeboten möchten wir intensiv mit Kooperationspartnern wie der AWO zusammenarbeiten. Diese würden dann auch das Fachpersonal zur Verfügung stellen", erklärt Ruth Fischer.

Auch eine Online-Ausleihe soll es zukünftig geben. "Die Menschen in den Orten, die nicht mehr angefahren werden, können via Internet oder Telefon ihre Bücher bestellen und wir liefern sie dann direkt dort hin", fügt Ruth Fischer an.

Grundsätzlich möchte man mit dem Bücherbus mehr Reichweite durch bessere Angebote erzielen. "Unser Ziel ist es mehr Menschen mit dem Bücherbus zu erreichen und an Veranstaltungen teilzunehmen. So wollen wir präsenter sein und den Bücherbus wieder in die Gedächtnisse der Menschen rufen", schließt Ruth Fischer ab.

Wünschenswert wäre eine Leserschaft, die sich bei rund 1.500 Nutzern einpendelt. Sollte das neue Konzept nicht fruchten, muss die Politik in einem Jahr erneut über den Fortbestand entscheiden. Durch das neue Konzept soll die Leserschaft erhöht und die Kosten auf dem jetzigen Level gehalten, oder gar zu reduziert werden.

Folgende Haltestellen werden künftig nicht mehr angefahren, könnten aber durch individuelle Angebote betreut werden:

Abbenrode, Achim, Ahlum, Altenrode, Ampleben, Apelnstedt, Atzum Barnstorf, Beuchte, Bornum, Burgdorf, Eilum, Evessen II, Gilzum, Groß Flöthe, Groß Stöckheim, Hachum, Halchter, Hedeper, Heiningen, Hemkenrode, Hohenassel, Hötzum, Isingerode, Klein Elbe, Leinde, Linden, Lucklum, Ohrum, Remlingen, Roklum, Schladen, Schliestedt, Schulenrode, Seinstedt, Sottmar, Uehrde, Warle, Watzum, Weddel I, Wehre, Wendessen, Werlaburgdorf und Wetzleben.

Den aktuellen Fahrplan des Bücherbusses Wolfenbüttel für das Jahr 2014 veröffentlichen wir im Original hier.