TÜV-Report: Erstaunlich viele Autos ohne Mängel

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| Foto: Anke Donner)



Wolfenbüttel. Jährlich gibt der TÜV Nord seinen TÜV-Report heraus. Und auch in diesem Jahr gibt es die Statistik, die zeigt, in welchem Zustand die Fahrzeugen auf Deutschlands Straßen unterwegs sind. 

Erfreulicherweise zeichnet sich ein positiver Trend ab. Immer mehr Autos weisen bei der zweijährigen Hauptuntersuchung weniger gravierende Mängel auf. Rund 59 Prozent aller Fahrzeuge, die im vergangen Jahr an der TÜV-Station Wolfenbüttel auf Herz und Handbremse überprüft wurden, hatten überhaupt keine Mängel. Das ist ein durchaus erfreuliches Ergebnis. Bemerkenswert ist allerdings auch die Kehrseite der Plakette: Bei immerhin 29 Prozent der vorgestellten Fahrzeuge wurden erhebliche Mängel festgestellt, die vom Fahrzeugführer umgehend behoben werden mussten. Bei 17 Prozent bestand ein geringer Mangel, der den Autofahrer zwar nicht gleich die TÜV-Plakette kostete, aber umgehend behoben werden musste. Nur 0,9 Prozent der rund 10.000 in Wolfenbüttel überprüften Fahrzeuge wiesen einen Totalausfall, wie defekte Bremsschläuche, oder gebrochenen Federn, auf. "Hier liegt dann eine akute Verkehrsgefährdung vor und das Fahrzeug darf nicht mehr im Straßenverkehr zugelassen werden", erklärt Andreas Grocholewski, Leiter der Wolfenbütteler TÜV-Station. Am Ende bleibt für den Fahrzeughalter nur das Abschleppseil, denn auf die Straße darf er mit seinem Auto nicht mehr. "In letzter Instanz könnten wir auch die Polizei rufen, wenn ein Fahrer mit seinem verkehrsuntauglichen Auto auf die Straße will. Weil der TÜV selber keinen Autofahrer aufhalten darf", erklärt Grocholewski weiter.

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TÜV-Leiter Andreas Grocholewski. Foto:


Trendwende in der Mängelstatistik


Der Bericht zeigt auch eine Trendwende. Die Zahl der Autos mit erheblichen Mängeln geht erstmals zurück, die der ohne Mängel steigt aber weiterhin an. Die Zahl der Autos, die erhebliche Mängel aufweisen, ist von 25,8 auf 25,2 Prozent gesunken. Allerdings ist es immer noch so, dass mehr als jedes vierte Auto so schwere Mängel hat, dass es repariert werden muss, eher die Plakette aufgeklebt werden kann. "Die Hersteller bauen eigentlich gute Autos, die auch nach vielen Jahren noch ganz ohne Mängel auf den Straßen unterwegs sein könnten, wenn sie besser gepflegt werden würden.

Die meisten Mängel an den Beleuchtungsanlagen


Dass Beleuchtungsanlagen mitunter stiefmütterlich behandelt werden, zeigt die nächste Statistik. Denn auf der Liste der Mängelverteilung fällt auf, dass die meisten Missstände im Bereich "Licht und Elektrik" liegen. Oftmals werden bei der Hauptuntersuchung sogar mehrere Beleuchtungsmängel an einem Fahrzeug entdeckt. Doch auch hier ist ein leichter Rückgang von 30,7 auf 29, 9 Prozent pro 100 geprüfter Fahrzeuge zu verzeichnen. Die jährliche Beleuchtungsaktion, die jeweils im Oktober vom TÜV durchgeführt wird, zeigt also schon Wirkung. "Ich hoffe, dass durch die Bekanntgabe des Reports der Beleuchtung mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Es wäre gut, wenn die Autofahrer schon vor der Hauptuntersuchung schauen, ob alles in Ordnung ist, damit es hinterher nicht zur bösen Überraschung wird. Denn oftmals reagieren die Fahrzeugführer mit Unverständnis, wenn wir bemängeln, dass die Beleuchtung defekt ist", erklärt der TÜV-Leiter.

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Erfreuliche Statistik: Immer weniger Autos weisen schwere Mängel auf. Foto: Anke Donner)


Aus blau wird gelb


Wer am Jahresende noch immer mit einer blauen Plakette unterwegs ist, sollte schleunigst beim TÜV vorfahren. Mit dem bevorstehenden Jahreswechsel ändert sich die Farbe der fälligen Plakette auf Gelb und dann ist schon farblich erkennbar, dass der TÜV-Termin überzogen wurde. Sucht man nicht den TÜV auf, wartet spätestens nach zwei Monaten ein Bußgeld und ein Punkt in Flensburg auf den Fahrzeughalter.


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