Erkerode. Vor ein paar Tagen unternahmen einige Erkeröder und Lucklumer einen Ausflug in die ferne Vergangenheit. Der Bürgerverein hatte die seit langem geplante und angekündigte Fahrt zum "Steinzeitmuseum" paläon nach Schöningen organisiert und die Kosten von Eintritt und Führung bezuschusst.
Der Fund der gut erhaltenen Jagdspeere aus der Altsteinzeit im dortigen Braunkohletagebau ist eine einmalige, inzwischen weltbekannte Sensation.
Unter fachkundiger Führung wurde nicht nur die reine Besichtigung der Ausstellung unter anderem der Funde aus der vorletzten Warmzeit - 300000 Jahre vor unserer Zeitrechnung – ein besonderes Erlebnis. Die Besucher des Erlebnis- und Forschungszentrums aus der Elmgemeinde erhielten durch die anschaulichen Beschreibungen einen Eindruck von der Vielfalt der Tierwelt (auch Nashorn, eurasischer Altelefant und russischer Desman waren hier einst heimisch!) und auch von der Lebensweise der Menschen, die damals an dem See bei Schöningen gelebt haben.
Interessant ist die Erkenntnis, dass die Jagdmethoden und Jagdwaffen bereits damals hohe Intelligenz und ausgeprägte sprachliche Fähigkeiten erforderten. So einfach war es sicherlich nicht, aus Fichtenstämmen Speere zu entwickeln, mit denen die durchschnittlich 1,60 Meter großen "Heidelberger" (homo heidelbergensis) als Vorfahren der Neandertaler Jagd auf Pferde machen konnten - damals waren Pferde mit ihren 1,75 Metern Schulterhöhe als Reittiere noch völlig indiskutabel, aber als Nahrungsquelle für die Horden unverzichtbar.
Derzeit noch nicht ausgestellt ist der relativ junge Fund eines Zahnes der Säbelzahlkatze. Die Ausstellung wird ständig ergänzt, es gibt immer wieder mal besondere Aktionen und so freuen sich Teilnehmer aus der Gemeinde Erkerode auf einen baldigen weiteren Besuch, um auch die Grabungsstätte wenige Meter vom paläon entfernt mal kennenzulernen.