Umfangreiches Programm für neuen Wohnraum beschlossen

von Jan Borner


Umstritten war lediglich die Entwicklung des Baugebietes "Am Södeweg". Foto: Max Förster
Umstritten war lediglich die Entwicklung des Baugebietes "Am Södeweg". Foto: Max Förster | Foto: Max Förster



Wolfenbüttel. Um schnell neuen Wohnraum zu schaffen, hatte die Verwaltung der Stadt Wolfenbüttel ein großflächiges Bauprogramm entworfen (regionalWolfenbüttel.de berichtete mehrfach). Der Rat der Stadt Wolfenbüttel hat das Maßnahmenpaket mit einem Investitionsvolumen von etwa 25 Millionen Euro nun beschlossen. Umstritten war im Rat lediglich eine der insgesamt sieben vorgesehenen Maßnahmen: Nämlich das Baugebiet "Am Södeweg" am östlichen Ortsrand von Wolfenbüttel.

Überblick über die beschlossenen Maßnahmen:




    • Baugebiet „Am Södeweg“: Die Stadt Wolfenbüttel soll am östlichen Ortsrand neuen Wohnraum erhalten. Nördlich der Ahlumer Straße soll direkt am Ortsrand das neue Baugebiet "Am Södeweg" mit Einfamilien- und Mehrgeschoss-Wohnhäusern entstehen.

    • Ehemalige Samson-Schule: Das zurzeit ungenutzte ehemalige Schulgebäude soll vollständig saniert werden, um dort zunächst Asylbewerber unterbringen zu können und später als Wohnanlage für Studierende oder Senioren zu nutzen.

    • Auf einer Freifläche westlich der ehemaligen Samson-Schule und nördlich des Klinikums, die zurzeit größtenteils als Parkplatz genutzt werde, sollen Mehrgeschosswohnungen errichtet werden. Nach Angaben der Stadtverwaltung seien hier sowohl hochwertige Seniorenwohnungen als auch betreute Wohnformen mit gesundheitsbezogenen Dienstleistungen vorstellbar.

    • Die Anteile der Stadt am Gesellschaftskapital der Wolfenbütteler Baugesellschaft (WoBau) sollen auf mindestens 66 Prozent erhöht werden. Gesellschaftspolitisch gewünschte Zustände im Wolfenbütteler Wohnungssektor sollen so weiter gefördert werden.

    • Die „Ahlumer Siedlung“ soll als attraktives Wohn- und Lebens-Stadtquartier reaktiviert werden. Um dies zu erreichen, soll die Stadt die WoBau in diesem Vorhaben finanziell unterstützen. 

    • Mit großen wohnungswirtschaftlichen Akteuren am Standort Wolfenbüttel soll ein Handlungs- und Wirkungsverbund geschaffen werden, falls diese zur Zusammenarbeit mit der Stadt Wolfenbüttel und der WoBau bereit sind.

    • Die Attraktivität der Innenstadt als Wohnquartier soll gesteigert werden. Die Verwaltung wurde damit beauftragt, einen Vorschlag zur Entwicklung eines Pilotprojektes zu erarbeiten, das die Innenstadt als Wohnstandort noch stärker in die öffentliche Wahrnehmung rückt.



Das von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Maßnahmenpaket traf im Rat der Stadt Wolfenbüttel auf viel Lob. Lediglich die Entwicklung des Baugebietes "Am Södeweg" wurde von der Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN kritisiert. Die Stadtratsfraktion hält eine Erweiterung der Stadt im Osten für falsch und plädiert stattdessen für eine bevorzugte Schaffung von Wohnraum in der Innenstadt (regionalWolfenbüttel.de berichtete). Die Grünen sehen außerdem eine schlechte Anbindung des Baugebietes an die Innenstadt durch den öffentlichen Personennahverkehr oder mit dem Fahrrad, weshalb sie eine erhöhte Verkehrsbelastung befürchten.

Alle weiteren Maßnahmen für die Schaffung neuen Wohnraumes wurden vom Rat der Stadt einstimmig beschlossen. Aber auch die Entwicklung des Baugebietes "Am Södeweg" wurde schließlich mit acht Gegenstimmen mehrheitlich beschlossen.


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