Wolfenbüttel. Vergangenen Freitag stimmten die Wolfenbütteler Ratsmitglieder in einer Sonderratssitzung über eine mögliche Beteiligung der Stadt am Löwentor ab. Lediglich zwei Politiker, Klaus-Dieter Heid und Horst Meyer (beide AfD), stimmten dagegen. Überraschend dabei: Ihr AfD-Kollege Christian Kraemer stimmte für einen Einstieg. Warum er so entschied, erklärte er regionalHeute.de.
„Dass im Zusammenhang mit der Hertie-Immobilie was passieren muss, ist jedem einzelnen Bürger in Wolfenbüttel klar. Bevor Wolfenbüttel genauso ausstirbt wie zum Beispiel Salzgitter-Lebenstedt mit der Berliner Straße, wo jedes zweite Geschäft leer steht und die Kaufkraft dadurch nachlässt", erklärtder AfD-Politiker. Der geprüfte Wirtschaftsfachwirt warnt außerdem davor, dass sich die Kaufkraft dann auch in andere Städten, wie zum Beispiel Braunschweig hin verlagern könnte oder der Bürger gar nicht anders kann, als online einzukaufen, „weil Wolfenbüttel nichts mehr zu bieten hat, außer Apotheken, Handyläden, Bäcker und Friseursalons", so Kraemer.
„Die einzig richtige Entscheidung"
Trotz der Zustimmung kritisiert Krämer allerdings das Vorgehen der Stadt. „Dass die Stadt Wolfenbüttel nach neun Jahren Leerstand mit unzähligen Sitzungen der Hertie-Immobilie jetzt zum Entschluss gekommen sei, doch alles selber zumachen, stößt bei mir auf Unverständnis, zwecks der langen Dauer." Dennoch sei es für das AfD-Ratsmitglied die einzig richtige Entscheidung dafür zustimmen, damit Wolfenbüttel wieder belebt werde und es endlich losgehen könne, um den Bürgern hier in Wolfenbüttel wieder eine belebte Innenstadt anbieten zu können. „Was jetzt natürlich viel schwerer wird, als noch vor neun Jahren. Wenn man gleich so reagiert hätte, dann wäre diese Hertie-Immobilie Geschichte und man könnte seit Jahren schon drin verweilen", so Kraemer.
AfD-Ratsmitglied Klaus-Dieter Heid sprach sich gegen die Beteiligung der Stadt aus. Ihm folgte allerdings nur ein Fraktionskollege. Foto: Dontscheff
Fehlender Kundenverkehr durch Leerstand?
Auch die Dauer des langen Leerstands der Immobilie schade nach wie vorden anderen Einzelhändlern, die dadurch bei fehlendem Kundenverkehr Umsatzeinbußen hätten. „Wenn dann doch ein Geschäft in Wolfenbüttel eröffnet, wie zum Beispiel Alex Sport Store, muss man nur aufpassen in welcher Lage es liegt, um eine Wirtschaftsförderung zubekommen. Die Okerstraße liegt in der sogenannten B-Lage. Laut Aussage der Stadt. Deshalb haben neue Geschäfte wohl keine Zukunft um sich zu etablieren. Da ich selbst einen Einzelhandel betreibe, weiß ich wovon ich spreche", erklärt das AfD-Ratsmitglied gegenüber regionalHeute.de
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