Wolfenbüttel. Im vergangenen Jahr haben das Museum im Schloss Wolfenbüttel und das Historische Seminar der Technischen Universität Braunschweig eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen. Unter dem Titel „Geschichte im Schloss“ haben sich die beiden Institutionen vorgenommen, der Vergangenheit durch Ausstellungen, Vorträge und Diskussionen gemeinsam auf den Grund zu gehen. Während die Veranstaltungsreihe nun in die zweite Runde geht, werden bereits Pläne geschmiedet, die Kooperation zwischen dem Historischen Seminar der TU und dem Wolfenbütteler Museum noch weiter auszubauen.
Während im vergangenen Jahr der Weg zur deutschen Einheit nachgezeichnet wurde, soll in diesem Jahr die Bildung von gestern und heute unter die Lupe genommen werden. Und das hat seinen Grund. Das Schloss feiert in diesem Jahr nämlich ein besonderes Jubiläum: Seit 150 Jahren werden in der ehemaligen Welfenresidenz nun schon Schülerinnen und Schüler unterrichtet, von der Anna-Vorwerk Schule bis zum heutigen Gymnasium im Schloss. Die Veranstaltungsreihe „Geschichte im Schloss“ knüpft an dieses Jubiläum an und untersucht mit drei Vorträgen und einer Podiumsdiskussion Bildungsgänge und Bildungschancen von gestern und von heute.
Veranstaltungsreihe "Geschichte im Schloss"
Los geht es am Dienstag, 10. Mai um 19 Uhr im Schloss Wolfenbüttel. Professor Juliane Jacobi von der Uni Potsdam gibt hier einen Vortrag zum Thema: "Frauenbildung in der Provinz: Anna Vorwerk als Schulgründerin". Wie Museumsleiterin Dr. Sandra Donner erklärte, galt damals nämlich alles, was nicht in Berlin stattfand als "provinziell". "Das was Anna Vorwerk hier vor 150 Jahren gemacht hat, war aber ganz und gar nicht provinziell, sondern sehr mutig", betont Dr. Sandra Donner. Genau eine Woche später – zur selben Zeit und am selben Ort – präsentiert dann Professor Matthias Steinbach vom Historischen Seminar der TU Braunschweig eine Anekdote, welche die Professionalisierung des Lehrerberufes thematisiert. Am 7. Juni wird Dr. Gabriele Ball von der Herzog August Bibliothek dann noch einmal besonders auf die "Schule und Bildung in Frauenhand" eingehen und auch Vorläuferinnen von Anna Vorwerk vorstellen. Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet dann ein Podiumsgespräch unter dem Titel "Aus der Schule plaudern" – Hier soll dann auch ein Blick auf die heutigen Bildungswege und -Chancen geworfen werden.
Kooperation auch für das Bürgermuseum geplant
Aber auch über die Veranstaltungsreihe hinaus, soll die Kooperation zwischen dem Historischen Seminar der TU Braunschweig und dem Museum Schloss weiter intensiviert werden. Es könnten beispielsweise Blockseminare am Museum stattfinden, erklärte Professor Matthias Steinbach. Außerdem sei Wolfenbüttel insgesamt ein guter Standort, um Studenten an die lokale Geschichte heranzuführen, unter anderem natürlich auch aufgrund der Bibliothek. Braunschweig und Wolfenbüttel könnten als Bildungslandschaft, als ein gemeinsamer Bildungs- und Kulturblock weiter zusammenwachsen, betonte er. Die Kooperation zwischen Museum und der Technischen Universität soll sich in Zukunft dann auch auf das geplante Bürgermuseum erstrecken, ob nun in Form von Praktika, Haus- oder Abschlussarbeiten. Studenten des Historischen Seminars könnten beispielsweise bei der Präsentation von Objekten der Bürgerausstellung helfen, oder die Objekte und ihre Geschichte untersuchen, erklärte Sandra Donner.
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