Unterricht in Containern: Förderschule oder IGS?

von Jan Borner


Die endgültige Entscheidung darüber, welche Schülerinnen und Schüler in Containern unterrichtet werden, soll erst im nächsten Jahr gefällt werden. Symbolfoto: Privat
Die endgültige Entscheidung darüber, welche Schülerinnen und Schüler in Containern unterrichtet werden, soll erst im nächsten Jahr gefällt werden. Symbolfoto: Privat



Wolfenbüttel. In seiner jüngsten Sitzung diskutierte der Kreis-Ausschuss für Schule und Sport den Vorschlag des Landkreises, zwei Klassen der Förderschule am Teichgarten ab dem nächsten Schuljahr in Containern zu unterrichten (regionalWolfenbüttel.de berichtete). Hierbei erklärte die Landkreisverwaltung die Gründe für ihren Vorschlag, zwei Klassen der Förderschule statt zwei Klassen der IGS Wallstraße in Containern unterzubringen. Die Mitglieder des Ausschusses sahen diese Begründung allerdings als zu einseitig an und baten deshalb um eine weitere Einschätzung der Situation seitens der Schule am Teichgarten.

Nachdem die Landesregierung im November letzten Jahres das Aus der Schule am Teichgarten als Förderschule beschlossen hatte, sollte die geplante gymnasiale Oberstufe der IGS Wallstraße in den Räumlichkeiten der Förderschule ihren Platz finden. Tatsächlich soll bis zum Jahr 2022 der Teil der Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen sukzessive auslaufen. Da die Sprachheilklassen der Förderschule nun allerdings doch erhalten bleiben sollen, kommt es in der Raumnutzung zu einen Konflikt zwischen der geplanten gymnasialen Oberstufe der IGS und der Förderschule, zumindest solange, bis die Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen vollständig ausgelaufen ist. Als Zwischenlösung für den Zeitraum von 2016 bis 2022 sollen deshalb Container für den Unterricht von Schülern genutzt werden, die auf dem Gelände der Schule am Teichgarten aufgebaut werden sollen. Ob allerdings Klassen der Förderschule oder Klassen der IGS in den Containern unterrichtet werden sollen, sei bislang noch strittig.

Begründung für den Vorschlag der Verwaltung


Die Landkreisverwaltung hatte vorgeschlagen, alle Oberstufen-Klassen der IGS Wallstraße in den Räumlichkeiten der Schule am Teichgarten unterzubringen und ab dem Schuljahr 2016/2017 damit zu beginnen, Schüler der Förderschule in Containern zu unterrichten. Im jüngsten Schulausschuss erklärte die Verwaltung, dass eine Unterrichtung von zwei Klassen der Oberstufe der IGS in Containern nämlich von Nachteil sei, weil auf der IGS innerhalb eines Jahrgangs gemeinsame organisatorische Maßnahmen getroffen und der Unterricht gemeinsam geplant werde. Das brauche, so hieß es, eine räumliche Bündelung. Pädagogische und didaktische Strukturen könnten sonst nicht richtig umgesetzt werden, weil das klassen- und fächerübergreifende Arbeiten ansonsten erschwert würde. Auf Nachfrage unserer Online-Tageszeitung, von wem diese Beurteilung komme, erklärte Kornelia Vogt, Pressesprecherin des Landkreises: "Die Einschätzung der pädagogischen Vor- und Nachteile in der Containerfrage wurde nach Rücksprache mit der Schulleitung der IGS Wallstraße übernommen".

Landrätin Christiana Steinbrügge erklärte außerdem, dass die Schulform, die zurzeit aufgebaut werde und die sich in dem Gebäude der Schule am Teichgarten entwickeln soll, dort auch schon fest untergebracht werden solle, wohingegen der Unterricht der auslaufenden Schulform, in der mobilen Unterbringung stattfinden solle. Das sei die Idee hinter dem Vorschlag der Landkreis-Verwaltung. Die Landrätin erklärte aber: "Damit verbinden wir keine Wertung, dass uns bestimmte Schüler wichtiger sind als andere."

Gegenüberstellung von Pro und Contra gefordert


Für die Ausschuss-Mitglieder war die Begründung der Verwaltung für einen Unterricht der Klassen der Förderschule in den Containern allerdings noch zu einseitig. Der Ausschuss verlangte zunächst auch eine klare Auflistung der Vor- und Nachteile, die der Unterricht in Containern für die Schule am Teichgarten haben könnte. Erst dann wolle der Ausschuss eine Empfehlung aussprechen, welche Schüler in den Containern unterrichtet werden sollen. Das Schulreferat des Landkreises wolle deshalb nun bis zur nächsten Schulausschusssitzung im Februar 2016 noch einmal eine Gegenüberstellung von Pro und Contra in Bezug auf die Container für beide Schulen vorlegen. Auch wenn im Ausschuss Einigkeit darüber herrschte, dass Container als Zwischenlösung eingesetzt werden müssen, soll die endgültige Entscheidung darüber, welche Schülerinnen und Schüler in Containern unterrichtet werden, deshalb erst im nächsten Jahr gefällt werden.


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