Wolfenbüttel. Von Tschernobyl über Asse II zum Thema Uran, so könnte man den Weg beschreiben, der zur Veranstaltungsreihe "Uranium“ geführt hat. Denn spätestens Tschernobyl hat viele Menschen aus dem Traum von der sauberen, billigen und friedlichen Atomenergie aufgeschreckt. Spätestens mit Tschernobyl begann für viele Menschen (neben dem humanitären Einsatz für die Tschernobyl-Opfer) das Nachdenken über Zusammenhänge der unterschiedlichen Aspekte der Atomenergie, über Nebenwirkungen und Langzeitfolgen.
In unserer Region schauten mehr Bürger als zuvor genauer auf die Problematik des Atommülls. Zunächst und besonders auf die Atommüll-Entsorgung in Asse II, dann auf die geplante Atommüll-Entsorgung von Schacht Konrad und natürlich auch auf die Atommüll-Entsorgung in Morsleben – was in seiner Gesamtheit unser Braunschweiger Land zum Weltatomerbe macht.
Beim Thema Atommüll, dem Ende der atomaren Kette, stellt sich irgendwann automatisch die Frage nach deren Anfang, dem Uran. Man kommt zwangsläufig auf die grundsätzlichen Fragen nach der Bedeutung von Radioaktivität und ionisierender Strahlung.
In der Vorbereitung und bei den Recherchen zu dieser Veranstaltungsreihe haben die Veranstalter entdeckt, dass gerade die Themen „Radioaktivität“ und „ionisierende Strahlung“ stark mit dem Braunschweiger Land zusammenhängen, weil hier zu diesem Bereich geforscht wurde. Die Namen Geitel, Elster und Bergwitz müssen in diesem Zusammenhang erwähnt werden. Alle drei haben zeitweise in Wolfenbüttel gelebt und gearbeitet.
Die Veranstaltungsreihe soll eine möglichst neutrale Information zu geschichtlichen und wissenschaftlichen Aspekten bieten, gleichzeitig jedoch durch aktuelle Berichte und Beiträge zum industriellen Uranabbau und seinen schädlichen Folgen kritisches und sachkundiges Urteilsvermögen fördern.
Es sind folgende Veranstaltungen geplant:
- Mittwoch, 4. Februar 2015, 19:30 Uhr, Bildungszentrum Landkreis Wolfenbüttel (Raum A2)
Spurensuche Uran
Teil A: Lesung aus Robert Jungk: „Die Zukunft hat schon begonnen“, Sprecher: Ralf Kleefeld / Wolfenbüttel * Musik: Volker Itze / Braunschweig (irische Harfe)
Teil B: Uranabbau und die Ureinwohner, am Beispiel Indiens, Referent: Dr. James Albert/Göttingen - Mittwoch, 11. März 2015, 19:30 Uhr, Bildungszentrum Landkreis Wolfenbüttel (Raum A2)
Uranbergbau in Ostdeutschland - Der lange Weg zu einer öffentlichen Debatte.
Referent: Michael Beleites/ Blankenstein - Mittwoch, 15. April 2015, 19:30 Uhr, Bildungszentrum Landkreis Wolfenbüttel (Raum A2)
Uran - aus geschichtlicher und wissenschaftlicher Sicht.
Referent: Prof. Dr. Bernd Lehmann / TU Clausthal - Mittwoch, 20. Mai 2015, 19:30 Uhr, Bildungszentrum Landkreis Wolfenbüttel (Raum A2)
Uranwaffen/Uranmunition
Referentin: Dr. Angelika Claußen / IPPNW, Berlin
Veranstalter dieser Veranstaltungsreihe sind: Aktion Atommüllfreie Asse (AAA) http://www.aaa-wf.de/, AufpASSEn e.V. http://www.aufpassen.org/, Paul Koch, Sozialdiakon i.R.
Ansprechpartner: Paul Koch, Sozialdiakon i.R. paul.koch47@gmx.de 0152/31768442
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