Verheerender Baumvandalismus: Die Stadt appelliert an die Bürger

Drei Bäume wurden angegriffen. Einer von ihnen muss nun gerodet werden. Getroffen hat es auch einen der ältesten Bäume Wolfenbüttels. Wer macht sowas nur?

Die Rinde der Bäume wurde stellenweise entfernt - diese Verletzungen können tödlich enden.
Die Rinde der Bäume wurde stellenweise entfernt - diese Verletzungen können tödlich enden. | Foto: Stadt Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Unbekannte beschädigten die Rinde an einer circa 150 bis 180 Jahren alten Sumpfzypresse und einer circa 60 Jahre alten Kirsche in der Wallanlage hinter der JVA. Hierbei wurden die Bäume "geschält" - gemeint ist unter diesem Begriff die großflächige Entfernung der Rinde mit einem Messer, einer Axt oder ähnlichen Werkzeugen. Dies teilte die Stadt mit.



Gewaltsam entfernt wurde jeweils die Rinde bis zur Wachstumsschicht, dem sogenannten Kambium. Im Falle der Sumpfzypresse wurde diese sogar bis in eine Höhe von drei Metern "abgezogen". Die Wunde wird umgehend versorgt und die Wundränder geglättet, zur Förderung des Kallusgewebes wird die Verletzung mit einer Folie abgedeckt und soll zur Wundheilung beitragen. Derartige Wunden sind für Bäume immer problematisch, Sie heilen in der Regeln nicht mehr ausreichend zu und bleiben Eintrittspforten für Pilze und Bakterien.

Dieser Kirschbaum wird den Angriff nicht überleben.
Dieser Kirschbaum wird den Angriff nicht überleben. Foto: Stadt Wolfenbüttel


Bei dem Kirschbaum handelt es sich um einen Totalverlust, aufgrund der massiven Beschädigungen an allen drei Stämmen wird der Baum diesen Angriff nicht überleben. Er wird zeitnah entfernt und gerodet, eine Nachpflanzung erfolgt dann in der kommenden Pflanzperiode.

Auch ein großer Zuckerahorn wurde angegriffen, jedoch nicht ernsthaft beschädigt.

Bedeutender Baum verletzt


Besonders tragisch sei der Fall der beschädigten Sumpfzypressse. Dieser Baum sei Teil einer bedeutenden Dreiergruppe in der historischen Parkanlage, es handele sich hierbei mit um die ältesten Bäume im Stadtgebiet - sie sind besonders prägend und schützenswert, erklärt die Stadt.

Auch finanzieller Schaden


Die Schadenshöhe sei zur Zeit nur schwer zu bestimmen. Die tatsächlichen Kosten belaufen sich auf circa 3.000 Euro, hierbei werden jedoch nur die Arbeitsstunden zur Schadensbehebung sowie die Ersatzpflanzung des Kirschbaumes einkalkuliert. Der ökologische Schaden und der Wert der beschädigten Bäume liegt jedoch weitaus höher.

"Die Abteilung Grünflächen kämpft aus diesen Gründen um jeden einzelnen Baum und betreibt einen enormen Aufwand zum Erhalt des Stadtgrüns im gesamten Stadtgebiet", so die Stadt.

Alle Fälle von Baumvandalismus und jeder Ausfall eines Baumes aus sonstigen Gründen, beispielsweise durch langanhaltende Trockenheit, erhöhen die Ausgaben und Anstrengungen für bessere klimatische Verhältnisse in der Stadt.



Appell an die Bevölkerung


"Wir bitten die Wolfenbütteler Bürgerinnen und Bürger zu melden, wenn Sie etwas Verdächtiges bemerken oder einen zerstörten oder beschädigten Baum entdecken. Idealerweise so schnell wie möglich. Bei Verletzungen der Rinde gibt es nur ein kurzes Zeitfenster in dem durch Erste-Hilfe eine Chance besteht, dass der betroffene Baum überlebt", so richtet sich die Stadt an die Öffentlichkeit.

Hinweise aus der Bevölkerung nimmt das Tiefbauamt - Abteilung Grünflächen entgegen unter der Telefonnummer: 05331 86-172 oder per E-Mail: gruenflächen@wolfenbuettel.de


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