Wolfenbüttel. Am 7. März steht im Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Wolfenbüttel auch die Neuaufstellung des Radverkehrskonzepts auf der Tagesordnung. Dabei soll sich auf eine klare Zielsetzung geeinigt werden, das Radwegenetz soll neu konzipiert werden, außerdem soll angestrebt werden, die Zertifizierung als "Fahrradfreundliche Kommune" beizubehalten. Dies begrüßte nun der VCD (Verkehrsclub Deutschland) Kreisverband Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung.
Seit der letzten Aufstellung des Radverkehrskonzepts im Jahr 2014 sei der Klimawandel zu einer Klimakrise geworden. Der Verkehr sei einer der größten Verursacher von Treibhausgasen in Deutschland. Um den Anforderungen des Pariser Klimaschutzabkommens und dem Ziel des Bundes-Klimaschutzgesetzes für 2030 gerecht zu werden, müsse der Verkehr in Deutschland seine Treibhausgasemissionen ab sofort schnell und drastisch reduzieren, so erklärt der VCD.
Das Fahrrad sei bekanntermaßen das geeignetste Mittel, die Emissionen zu senken - wenn man nicht gerade zu Fuß unterwegs ist. Die weiteren Vorteile des Radfahrens seien in Wolfenbüttel erkannt worden und würden jetzt auch beispielsweise über die Ausweisung von Fahrradzonen oder den Bau eines Fahrradparkhauses kontinuierlich weiter umgesetzt.
Bislang nur mittelmäßige Noten
Der VCD führt hierzu aus:
"Nach unserer Einschätzung beträgt der Anteil des Fahrrades am sogenannten modal split (Anteil der Verkehrsträger, wie Rad, Auto, Fuß, Bus am Gesamtverkehr) knapp 15 Prozent. Der anzustrebende Wert von 25 Prozent in 2030 scheint uns nach dem heutigem Stand der fahrradfreundlichen Maßnahmen zur Förderung des Radfahrens und der Umsetzungsgeschwindigkeit in der Stadt Wolfenbüttel noch sehr ambitioniert. Schließlich erhält Wolfenbüttel im Fahrradklimatest des ADFC seit Jahren nur mittelmäßige Noten (um Schulnote 3 bis 4). Gleichwohl begrüßen wir diese Zielvorgabe."
Bürger sollen mitentscheiden
Was notwendig ist, um ein Radverkehrskonzept vernünftig umzusetzen, darüber äußerte sich der VCD ebenfalls. Um die gewünschte Erhöhung des Fahrradanteils am Verkehr zu erreichen, sei eine spürbare Beschleunigung der Umsetzung, eben auch der von der Verwaltung genannten Maßnahmen, erforderlich. So seien unter anderem personelle und finanzielle Ressourcen signifikant aufzustocken. Darüber hinaus sei eine Einbettung des Radverkehrskonzeptes in einen MobilitätsEntwicklungsPlan notwendig. Dieser Plan müsse alle Verkehrsträger umfassen und deren essentielle Beziehungen untereinander widerspiegeln. Er könne durch die Mitarbeit eines Bürgerrates die Interessen aller Wolfenbüttler aufnehmen und erfassen, so schlägt der VCD vor. Auch zur Aufstellung dieses Planes existierten bereits umfangreiche Fördertöpfe.
mehr News aus Wolfenbüttel