Sickte/Remlingen. Zwei Meldungen von Kindern, die von Fremden angesprochen worden seien, sorgten in den vergangenen Tagen für Aufregung. Sogar von einer versuchten Entführung war die Rede. Mit einem Foto vom Kennzeichen des vermeintlichen "Täter-Fahrzeugs" begann in den sozialen Medien die Jagd auf den Verdächtigen. Der entpuppt sich nun aber als Auslieferungsfahrer.
Wie Polizeisprecher Matthias Pintak auf Nachfrage erklärt, habe sich der Mann selber bei der Polizei gemeldet und berichtet, dass er lediglich dort unterwegs war, um seine Arbeit zu machen. Eine Hatz, wie sie nun über Facebook stattgefunden hat, kann auch mal ordentlich nach hinten losgehen, mahnt Pintak, der eindringlich appelliert, niemals Fotos in den sozialen Netzen zu teilen. Die Menschen - wie in diesem Fall ein Unschuldiger - sind gebrandmarkt, macht er deutlich. In diesem speziellen Fall überlege der Mann sogar, Anzeige zu erstatten.
Hinweise werden ernst genommen
Beide Fälle nehme man selbstverständlich ernst und man glaube auf jeden Fall, dass da etwas vorgefallen ist, betont Pintak. "Bei Kindern sind wir immer aufmerksam und sensibel. Das ist ganz klar. Da darf auf keinen Fall etwas passieren", so Pintak. Zu einer Entführung, wie anfangs geschildert, sei es aber nicht gekommen. Weitere Ermittlungen und Befragungen müssten nun zeigen, was geschehen ist. Nach den ersten Berichten habe sich - auch durch soziale Medien - eine Dynamik entwickelt, die fatal sei. "Wir finden es immer wichtig und gut, wenn es Zeugen gibt, die sich einer Sache annehmen. Aber die sollen mit ihren Aussagen bitte zur Polizei kommen und nicht einfach in den sozialen Netzwerken teilen", macht Pintak deutlich und betont, dass die Polizei derzeit erhöhte Präsenz an besagten Schulen zeigt. Außerdem seien Befragungen durchgeführt worden.
mehr News aus Wolfenbüttel