Wolfenbüttel. „Die Ausbildung von Schülermediatoren hat bei uns schon Tradition“, freuten sich Lehrerinnen Christel Reinhardt und Sonja Scheinhütte, die dieses Schuljahr die Arbeitsgemeinschaft „Mediation“ leiten. Denn bereits zum 6. Mal ließen sich Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums im Schloss zu Mediatoren ausbilden.
In diesem Jahr sind es sechszehn Neuntklässler, die sich sehr intensiv auf ihre Rolle als Konfliktlotsen des GiS und als Patenschüler einer zukünftigen 5. Klasse vorbereiten. „Das mehrtägige Ausbildungscamp Ende Oktober in Dassel war dabei sicherlich ein besonderer Höhepunkt“, so Christel Reinhardt. Denn hier hätten die Schülerinnen und Schüler in vielen praktischen Übungen erfahren, wie man Vertrauen aufbauen und Konflikte lösen kann. Dabei waren alle Schüler am meisten überrascht darüber, wie groß der Effekt von vertrauensbildenden Spielen sein kann. „Wir haben selbst erlebt, wie schnell man in einer Woche als Gruppe zusammenwachsen kann“, wussten Lucie Hennecke und Lilli Richter begeistert zu berichten. Gleichzeitig war die Schülerin Judith Pultke besonders erstaunt darüber, „wie anstrengend Mediationsgespräche sein können.“ Denn um die Sichtweise anderer Menschen verstehen zu können, müsse man sich selbst zurücknehmen und dem anderen gut zuhören können.
Nicole Schröter achte seitdem mehr auf die Gefühle, die sich hinter manchen Aussagen verbergen. „Das ist mir früher gar nicht so aufgefallen“, gestand die Neuntklässlerin. Für Jan-Malte Sulkowski war daneben die Erkenntnis besonders wichtig, dass man als Mediator einer Konfliktsituation neutral und vorurteilsfrei begegnen müsse, um allen Beteiligten gerecht werden zu können. In einem Punkt hingegen waren sich alle Teilnehmer einig: Die Ausbildung zu Mediatoren habe sie nicht nur sensibilisiert für den Umgang mit den zukünftigen Fünftklässlern und ihren aktuellen Mitschülern, sondern auch den Blick auf sich selbst geschärft.
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