Wolfenbüttel. Im Jahr 2013 hatte die Stadt dem Maßnahmenkonzept „Inklusion“ zur inklusionsgerechten Ertüchtigung der hiesigen Schulen zugestimmt. Seither wurden 693.500 Euro in die entsprechenden Baumaßnahmen investiert. In einem aktuellen Sachstandsbericht gibt die Verwaltung einen Überblick zu den bisherigen und zukünftigen Maßnahmen.
Obgleich bereits ein hohes Maß an Einzelmaßnahmen hinsichtlich der in 2013 gesetzten Ziele zur inklusionsgerechten Ertüchtigung der betroffenen Schulen erfüllt werden konnten, seien laut Verwaltung noch nicht alle damals beschlossenen Teilmaßnahmen umgesetzt worden. Ungeachtet dessen seien die Gebäude kontinuierlich im Bereich Brandschutz, technischer Ausstattung und Bauunterhaltung saniert worden. Die flächendeckende Umsetzung an der Wilhelm-Busch-Grundschule, Erich Kästner-Hauptschule, Leibniz Realschule, Henriette-Breymann-Gesamtschule und dem Gymnasium Große Schule werden voraussichtlich noch, inklusive kleinerer Abschlussarbeiten, bis ins Jahr 2020 andauern, heißt es im aktuellen Sachstandsbericht der Verwaltung. Bisher wurden 693.500 Euro investiert. Bei einem zukünftigen Bedarf von 570.000 Euro und einem zur Verfügung stehenden Restmittelbetrag von 680.000 Euro ergibt sich ein Überschuss von 110.000 Euro. Die freien Mittel werden im Rahmen des Jahresabschlusses 2017 zurückgegeben.
Mittel nicht ausgeschöpft
In der Wilhelm-Busch-Grundschule sind in der Vergangenheit bereits Treppenlifte zur Erschließung der Halbgeschosse und die behindertengerechte Rampe zum Haupteingang hergestellt worden, so dass die der Schulform zugeordneten Funktionsbereiche barrierefrei erschlossen sind. Des Weiteren wurden die WC-Anlagen entsprechend hergerichtet. Die im Kellergeschoss liegenden Werkräume seien laut Verwaltung grundrissbedingt nur mit aufwändigen Konstruktionen behindertengerecht zu erschließen. Bis zur Umsetzung könne der, gegebenenfalls zusätzlich angesetzte, Werkunterricht in der inklusiven Klasse in das Erdgeschoss verlegt werden. Die Ausstattung der Innentüren mit Feststellanlagen als weiterer wesentlicher Punkt zur inklusionsgerechten Nutzung seien bereits vorbereitet und werden 2018 vorgenommen. Bisher wurden 73.500 Euro investiert. Bei einem zukünftigen Bedarf von 90.000 Euro und einem zur Verfügung stehenden Restmittelbetrag von 132.000 Euro ergibt sich ein Überschuss von 42.000 Euro.
50.000 Euro zusätzlichbenötigt
Als wesentliche Investition für die Erich Kästner-Hauptschule ist laut Sachstadsbericht ein aufwändiger Innenaufzug mit Brücken zur Erschließung der Halbgeschosse im Bereich des Bestandstreppenhauses geplant. Nach der Planung sind die Baumaßnahmen für die Unterfahrt und Gründung des Aufzugschachtes hergestellt worden. Die Ausschreibung für den Aufzug und die Stahlkonstruktion erfolgte laut Verwaltung mittlerweile dreimal, da die bisherigen Vergabeverfahren stets mangels Abgaben oder wegen Unwirtschaftlichkeit aufgehoben wurden. Die konjunkturelle Lage in der Bauwirtschaft und eine aktuell voranschreitende Marktveränderung im entsprechenden Gewerk erschwere die Umsetzung der Maßnahme. Die Ausführung der inklusionsgerechten Sanitäranlagen, die Einrichtung eines Sanitäts- und Ruheraums, die Ertüchtigung von allgemeinen Unterrichtsräumen und Fachunterrichtsräumen für eine barrierefreie Nutzung und die Herstellung von selbstöffnenden Außentüren mit Schließverzögerung seien für 2018 geplant und in Teilen bereits vorbereitet. Bisher wurden 50.000 Euro investiert. Bei einem zukünftigen Bedarf von 230.000 Euro und einem zur Verfügung stehenden Restmittelbetrag von 180.000 Euro ergibt sich ein Mehrbedarf von 50.000 Euro. Die erforderliche Nachfinanzierung für die Erich Kästner-Hauptschule werde den Gremien zu den Haushaltsberatungen vorgelegt.
Leibniz-Realschule erhält Rampen
In der Leibniz-Realschule sind die Baumaßnahmen für die Aufzugsanlage in 2017 laut Sachstandsbericht bereits abgeschlossen, so dass die zugeordneten Funktionsbereiche barrierefrei erschlossen sind. Des Weiteren sind unter anderem die WC-Anlagen umgebaut und akustische Maßnahmen in Klassenräumen umgesetzt worden. Somit sind die wichtigsten Maßnahmen für eine inklusive Nutzung 2017 abgeschlossen. Aufgrund der Überschneidung von Bauabläufen mit der Brandschutzsanierung werden die geplanten Rampen als Zugang zum Musikraum laut Verwaltung erst im Jahre 2018 umgesetzt.Bisher wurden 212.000 Euro investiert. Bei einem zukünftigen Bedarf von 40.000 Euro und einem zur Verfügung stehenden Restmittelbetrag von 52.000 Euro ergibt sich ein Überschuss von 12.000 Euro.
Wichtigste Maßnahmen abgeschlossen
Henriette-Breymann-Gesamtschule. Archivfoto: Max Förster Foto: Max Förster
Für die Henriette-Breymann-Schule ist aufgrund der breiten Treppenanlagen und der halbgeschossigen Erschließung nach Planung der Maßnahmen für die Fördertechnik fachlich entschieden worden, Treppenlifte zu installieren. Dies verringerte den Bedarf an Haushaltsmitteln. Der Umbau der WC-Anlagen ist bereits 2015 erfolgt. 2018 soll laut Verwaltung ein weiteres Behinderten-WC inklusiv umgerüstet werden. Die wichtigsten Maßnahmen für eine inklusive Nutzung sind somit im Jahre 2017 abgeschlossen worden. Bisher wurden 146.000 Euro investiert. Bei einem zukünftigen Bedarf von 40.000 Euro und einem zur Verfügung stehenden Restmittelbetrag von 146.000 Euro ergibt sich ein Überschuss von 106.000 Euro.
Inklusive Beschulung mit Einschränkungen
Das Gymnasium Große Schule. Archivfoto: Max Förster Foto: Max Förster
Mit dem diesjährigen Hochwasserschaden wurde der gesamte Fachunterrichtstrakt im Erdgeschoss durchflutet und musste aufgrund der erforderlichen Voll-Sanierung für die Nutzung gesperrt werden. Im Zuge dieser Sanierung werden auch wesentliche Teile der geplanten inklusiven Baumaßnahmen in 2018 ergänzend umgesetzt. Die bisher umgesetzten inklusiven Maßnahmen wie unter anderem der Umbau der WC-Anlagen der Turnhalle, der Einbau von Feststellanlagen im Altbau und die akustische Ertüchtigungen in Klassenräumen führen laut Sachstandsbericht bisher zu einer Übergangslösung die eine inklusive Beschulung mit Einschränkungen möglich macht. Die wichtigsten Maßnahmen für eine inklusive Nutzung sollen mit der Sanierung der Fachunterrichtsräume im Anbau 2018 abgeschlossen sein. Bisher wurden 212.000 Euro investiert. Der zukünftige Bedarf von 170.000 Euro deckt sich mit dem zur Verfügung stehenden Restmittelbetrag von 170.000 Euro.
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