Wolfenbüttel. Mal schnell ins öffentlich zugängliche W-Lan um die Mails zu checken oder ein paar Daten vom USB-Stick auf den Rechner ziehen. Was nach ganz normalem Alltag klingt, kann leicht eine große Gefahr für die geschäftlichen oder persönlichen Daten werden. Die beste Art sich zu schützen, ist zunächst einmal, sich der Gefahr bewusst zu sein.
"Locky" – sein Name klingt fast schon niedlich. Als gefährlicher Trojaner ist er für den PC allerdings ein Albtraum. Gerade hier liegt die moderne Bedrohung in der IT-Welt, erklärt Markus Wedemeyer von COMLAB Computer, in gut getarnten Trojanern. Während Viren damals noch einzelne Dateien zerstörten, nisten Trojaner sich im Rechner ein und können alle Daten verschlüsseln, um so den Zugang für den Benutzer zu sperren. Die Arbeit am Computer wird dadurch lahmgelegt, was nicht nur im privaten Bereich äußerst ärgerlich ist, sondern gerade für Firmen schnell fatale Folgen haben kann. Häufig finden solche Trojaner über Spam-Mails auf den Rechner und viele dieser Mails sind mittlerweile keineswegs mehr so leicht zu enttarnen, betont Markus Wedemeyer. Über soziale Netzwerke lässt sich online ohne großen Aufwand eine Menge über die eigenen Interessen und die persönlichen oder geschäftlichen Kontakte herausfinden. SPAM-Mails können dementsprechend also auch leicht individuell angepasst werden. Sie können reale Absender enthalten und Anliegen vorbringen, die auf den ersten Blick sehr nachvollziehbar klingen, erklärt Markus Wedemeyer. Fällt man drauf rein und öffnet den Anhang, dann hat der Trojaner sein Ziel erreicht. Jede Nachricht muss man deshalb mit Vernunft behandeln, betont Markus Wedemeyer. Hierbei gilt: Lieber mal zum Telefon greifen und beim Absender nachfragen, wenn man sich unsicher ist, als voreilig den Anhang zu öffnen.
Schon mit einfacher Technik können Benutzer ausspioniert werden. Foto: Jan Borner
"Man-in-the-Middle"
Eine weitere Gefahr lauert unterwegs – an öffentlich zugänglichen W-Lan-Netzen, ob nun im Hotel, am Bahnhof oder in der Fußgängerzone. Grund für die Gefahr sind die sogenannten "Man-in-the-Middle-Angriffe", erklärt Markus Wedemeyer. Mit recht einfach erhätlicher Hardware könne sich prinzipiell jeder zwischen das eigene Endgerät und den Zugang zum W-Lan schalten und so mitlesen, was auf dem Endgerät passiert. "Alles, was ich sende, kann man auch mithören", betont Markus Wedemeyer und das gilt nicht nur für öffentlich zugängliche Netze und die üblichen Verdächtigen wie Smartphones und Computer, sondern auch für Drucker, Webcams oder Überwachungskameras, eben alles, was über das Internet kommuniziert.
Präparierte USB-Sticks sind äußerlich nicht von normalen Sticks zu unterscheiden. Foto: Jan Borner
Präparierte USB-Sticks
klein, unsichtbar und ziemlich gemein. In einem USB-Stick kann manchmal mehr stecken, als man ahnt und hofft. Gemeint sind in diesem Fall aber nicht die Viren, die auf einem Stick gespeichert sein können, sondern ein kleiner Chip, mit dem ein USB-Stick präpariert sein kann. Über einen solchermaßen hergerichteten Stick, der, wie Markus Wedemeyer erklärt, keineswegs schwer zu beschaffen ist, kann ein Angreifer die Kontrolle über den eigenen Computer übernehmen. Ohne Weiteres kann der Benutzer so beobachtet und persönliche oder geschäftliche Daten können ausspioniert werden.
Wie kann man sich schützen?
Am wichtigsten sei es zunächst, sich der Gefahren bewusst zu sein und sich dementsprechend vernünftig zu verhalten, erklärt Markus Wedemeyer. Natürlich bringe es nichts, sich verschreckt vollständig aus dem Internet zurückzuziehen. Stattdessen könne man sich mit ein paar Verhaltensregeln schon gut vor Gefahren schützen:
- stets ein aktuelles Betriebssystem nutzen
- Sicherheitpatches einspielen
- aktuelle Browser nutzen
- einen vernünftigen Virenscanner installieren
- Firewall-Technologie einsetzen
- Bestenfalls keine öffentlich zugänglichen W-Lan-Netze nutzen
- E-Mail-Anhänge mit Bedacht öffnen
- USB-Sticks mit Bedacht anschließen
- Sich klar machen, welche Geräte alle mit dem Internet kommunizieren und sich fragen, ob das wirklich sein muss
- Und natürlich: Daten regelmäßig sichern
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