VNL/VDR fordert mehr Mut bei Umsetzung der Inklusion


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[image=5e1764b6785549ede64ccb13]Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte – VNL/VDR hat mit Befremden die Ankündigungen des Kultusministeriums und der CDU-Landtagsfraktion zur Kenntnis genommen, die gesetzliche Verankerung der Umsetzung der UN-Behindertenrechts­konvention im Bereich der allgemein bildenden Schulen weiter hinauszuschieben (WolfenbüttelHeute.de berichtete).

Auf Unverständnis ist die kurzfristige Absage des Vertreters des Kultusministeriums am VNL/VDR-Vertretertages zum Thema “Inklusion im Sekundar-I-Bereich” in Walsrode gestoßen. “Das riecht nach Maulkorb. Oder hätte er mit leeren Händen zu uns kommen müssen?” so Manfred Busch, VNL/VDR-Landesvorsitzender.

Der VNL/VDR hält die bislang geplante Fokussierung auf Umsetzung der Inklusion zunächst nur im Primarbereich für falsch. Es gibt schon jetzt immer mehr Kinder mit verschiedenen Förderbedarfen, die nach ihrer Grundschulzeit mit Schülern ohne Handicap in einer weiterführenden Regelschule gemeinsam unterrichtet werden möchten. In Niedersachsen gibt es zwar bereits Schulen im Sek-I-Bereich, insbesondere Realschulen und Oberschulen, die sich erfolgreich auf den Weg der Inklusion gemacht haben, aber die Nachfrage nach inklusiver Beschulung gerade im Sek-I-Bereich ist unverändert hoch und steigt weiter.
Um der Vielfalt der Kinder und der Unterrichtsanforderungen gerecht zu werden, bedarf es neben den räumlichen Voraussetzungen wie Barrierefreiheit eines umfangreichen Unter­stützungssystems an den Schulen. Zusätzlich zur regulären Lehrkraft braucht es an jeder Schule Förderschullehrer, Sozialpädagogen und pädagogisches Personal sowie entsprechende Fortbildungen, und das nicht nur im Primarbereich. Die bisherigen Klassengrößen sind deutlich zu senken, wenn Inklusion gelingen soll – so einige der Forderungen der Delegierten des Vertretertages.

Landesvorsitzender Busch fordert die Landesregierung auf, mehr Mut bei der Umsetzung der Inklusion zu zeigen: “Sorgfalt ist wichtig und richtig, darf aber nicht zum Verzögern führen. Eines aber muss jedem klar sein: Inklusion zum Nulltarif wird es nicht geben!”


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