Volkstrauertag in der Gemeinde Sickte


Symbolfoto: Anke Donner
Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Sickte. Der Volkstrauertag in den Orten der Gemeinde hat Tradition. In Apelnstedt, Hötzum, Sickte und Volzum gilt: In der Kirche spricht der jeweilige Pastor und am Ehrenmal der Bürgermeister oder einer seiner Vertreter. Das berichtet Dieter Lorenz in einer Pressemitteilung.


In diesem Jahr haben die Bürgermeistervertreter Prof. Klaus-Dieter Arndt in Apelnstedt und Dr. Manfred Bormann in Volzum die Gemeinde vertreten. Bürgermeister Marco Kelb sprach in Hötzum und in Sickte. Nach dem Gottesdienst in der St. Petri Kirche gedachte Kelb am Ehrenmal an den 100. Jahrestag des Endes des ersten Weltkrieges und dessen traurige Bilanz: 17 Millionen Tote, davon 10 Millionen Soldaten.

“Die jungen toten Soldaten sprechen nicht.
Aber man hört sie in stillen Häusern:
Wer hat sie nicht gehört?
Sie sagen: „Wir waren jung. Wir sind gestorben. Denkt an uns. […]
Sie sagen: Ob unser Leben und Tod für Frieden war,
und für neue Hoffnung, oder für nichts,
können wir nicht sagen, denn ihr müsst es sagen.
Sie sagen: Wir lassen Euch unsere Tode. Gebt ihnen Sinn.“


Die moralische Pflicht

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Marco Kelb. Foto: Dieter Lorenz


Kelb zitierte den amerikanischen Dichter und Kriegsteilnehmer MacLeisch und nahm auch weiterhin Bezug auf die Zeilen.

„Kann das Dahinschlachten von Millionen Soldaten und von Millionen Zivilpersonen einen Sinn ergeben? Ist es moralisch vertretbar, einen Sinn für das Sterben im Ersten und im Zweiten Weltkrieg zu suchen? Ja, das ist es. Es ist nicht nur moralisch vertretbar, sondern es ist unsere moralische Pflicht. Dies gebietet der Respekt vor den Opfern dieser Kriege ebenso wie die Verantwortung für unsere und für künftige Generationen. Das millionenfache Sterben der beiden Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts muss uns eine immerwährende Mahnung zum Frieden sein. Jedes Opfer dieser Kriege ist ein Appell, sich um den Frieden zu mühen. 73 Jahre Frieden in Deutschland und weiten Teilen Europas sind auch das Ergebnis und die Lehre aus den zwei großen Kriegen des 20. Jahrhunderts.“

"109 Kameraden starben im Auslandseinsatz."


Damit, so Kelb, sei die Frage, die MacLeish den jungen toten Soldaten in den Mund gelegt hat, ob deren Tod für Frieden und für neue Hoffnung gewesen sei, zu bejahen. Der Bürgermeister lenkte sein Gedenken auch auf die Gegenwart und bezog die Bundeswehr mit ein.

„Es ist mir ein besonderes Anliegen, auch den gefallenen Soldaten der Bundeswehr zu gedenken. 109 Kameraden starben im Auslandseinsatz. Auch ihnen bewahren wir ein respektvolles Gedenken. All jenen, die unserem Vaterland an der Waffe dienen, spreche ich Dank und Anerkennung aus. Sie schützen unsere Rechte, unsere Freiheit, unsere liebenswerte Heimat. Sie schützen uns und garantieren uns durch ihren aufopferungsvollen Einsatz Frieden und Freiheit. Wir können stolz auf unsere Soldaten sein!“

Nach der Bürgermeisterrede legten Feuerwehr, Vereine und Kirche und der Bürgermeister ihre Kränze am Ehrenmal nieder, dabei sang der Sickter Männergesangverein, geleitet von Eberhard Christ, „Ich hat einen Kameraden ...“
Beeindruckt vom Gedenken gingen die wenigen Teilnehmer heim.


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