Wolfenbüttel. Es ist ein schönes Ritual, das seit Langem alljährlich praktiziert wird: Die Volkswagen-Belegschaft spendet für soziale Einrichtungen der Region – und der Sozialausschuss des Unternehmens gibt ebenfalls Geld. Am Donnerstag war es wieder so weit: Die Mitglieder des Sozialausschusses (bestehend aus Betriebsrat und Konzernvertretern) tagte diesmal bei der Lebenshilfe in Wolfenbüttel. Anschließend überreichten die Wolfsburger sieben Schecks an Einrichtungen der Region – so kam eine Finanzspritze von insgesamt 16.100 Euro zustande. Dies teilte die Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel mit.
Die sogenannte Belegschaftsspende belief sich in diesem Jahr auf stattliche 440.000 Euro. "Diesen Betrag haben wir in den vergangenen Wochen bereits an 30 Organisationen weitergereicht", berichtete Betriebsratsmitglied Gunter Wachholz als Vorsitzender des Sozialausschusses. Er bedankte sich für die Gastfreundschaft der Lebenshilfe, begrüße aber auch die Vorstellungsrunde all jener Einrichtungen, die Vertreter nach Wolfenbüttel geschickt hatten: "Auf diese Weise lernen wir die aktuellen Projekte kennen und sind erfreulich nah dran an den Empfängern."
Sabine Schönberg von der Unternehmensseite unterstrich, dass es eine "Herzensaufgabe" des Sozialausschusses sei, soziale Einrichtungen zu unterstützen. "Sie bereichern unser Leben und halten Vieles am Laufen – dabei wollen wir ihnen gerne helfen." Wachholz und Schönberg erinnerten daran, dass am 31. Mai die Antragsfrist für das Förderjahr 2024 abläuft. "Melden Sie sich gern erneut an, wir unterstützen wichtige Projekte auch gerne zweimal."
Rundgang durch die Lenbenshilfe
Im Anschluss an die Vorstellung ging die gesamte Gruppe auf einen Rundgang durch die Werkstatt der Lebenshilfe am Blauen Stein. "Der Sozialausschuss war sehr interessiert an unserer Arbeit", sagte später Axel Koßmann, der den Gästen in diesem Zuge einen wichtigen Hinweis geben konnte: "Wir haben schon seit Jahren wichtige und existenzielle Aufträge verloren, die VW von uns weg nach China gegeben hat." Der Sozialausschuss habe das erstaunt zur Kenntnis genommen. "Sie wollen diese Info nun nochmal ins Werk mitnehmen und sehen, ob sich das nicht rückgängig machen lässt."
Ein großes Wir-Gefühl
Die 1800 Euro, die es jetzt als Spende gab, nutzt die Frühförderung in Wolfenbüttel zur Anschaffung sogenannter „Motorikbausteine“, erzählte Sabine Peschke-Tepe, die bei der Lebenshilfe die Frühförderung leitet. Damit können Kleinkinder ganz gezielt und spielerisch in ihrer Bewegung unterstützt und gestärkt werden. Perfekt: Die neuen Materialien können überall hin mitgenommen werden. "Das ist besonders wichtig in der Frühförderung. Die Kolleginnen müssen nämlich ihr gesamtes therapeutisches Equipement mit in die Familien tragen. Da kommt so eine gut sortierte Tasche genau richtig." Insgesamt können mit der Spende vier Sets für die mobile Arbeit zu Hause gekauft werden sowie eine Tasche mit sehr großen Bausteinen, die in den Räumen der Frühförderung zum Hüpfen oder zum Konstruieren genutzt werden.
Über diese Entwicklung und auch den Besuch des Sozialausschusses zeigte sich Lebenshilfe-Geschäftsführer Bernd Schauder hocherfreut. "Es ist immer gut, über persönliche Kontakte andere Einrichtungen kennenzulernen." Gerade das Thema Motorik und Entwicklung der Sinne werde künftig einen immer größeren Raum einnehmen im Tagesgeschäft. "Da hat unter allen Besuchern Einigkeit bestanden", schilderte Schauder, der von großem Zusammenhalt und Wir-Gefühl der unterschiedlichen Gruppen sprach.
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