Vorrang für Radler: Wird Wolfenbüttels Innenstadt zur Fahrradzone?

Die Grünen möchten innerhalb der Okerumflut ein Pilotprojekt starten.

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Ein Fahrradfahrer an der Grenze der Okerumflut. Symbolbild
Ein Fahrradfahrer an der Grenze der Okerumflut. Symbolbild | Foto: regionalHeute.de

Wolfenbüttel. Seit 2018 kann sich die Stadt Wolfenbüttel offiziell "Fahrradfreundliche Kommune" nennen. Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen möchte den Prozess weiter vorantreiben. Ziel sei es, dass der Fahrradverkehr mittelfristig zum vorherrschenden Verkehr innerhalb der Innenstadt werde. Der nächste Schritt soll so aussehen, dass der Bereich innerhalb der Okerumflut zu einer sogenannten Fahrradzone ausgewiesen wird. Ein entsprechender Antrag wird am 8. September im Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt beraten.


Um dem Fahrrad den nötigen Raum und Vorrang auf den Straßen zu gewähren, habe die Bundesregierung die sogenannte Fahrradzone als Instrument in die Straßenverkehrsordnung mit aufgenommen. Nach Ansicht der Grünen, sei Wolfenbüttel besonders geeignet, ein solches Pilotprojekt zu starten. Die Okerumflut sei ein kompaktes Gebiet mit klar erkennbaren Grenzen der Oker und der Wallanlagen sowie einer weitgehend einheitlich wirkenden Bebauung mit Fachwerk- und Steinhäusern. Keine der Innenstadtstraßen lasse eine moderne Radverkehrsanlage zu. Daher sollten sie selbst zu einer solchen werden, betont die Fraktion der Grünen in ihrer Antragsbegründung.

Mehr Sicherheitsgefühl für den Radverkehr


An den nur sechs "Eingängen" zur Okerumflut müsste der Beginn der Fahrradzone deutlich erkennbar gemacht, an einigen wenigen Kreuzungen daran erinnert werden. Laut Bündnis 90/Die Grünen würde sich für den Kraftverkehr nicht viel ändern. Tempo 30 herrsche derzeit schon fast im gesamten Bereich. Fahrradfahrer dürften bei Gegenverkehr auch jetzt schon nicht überholt werden, da dann der Mindestabstand nicht eingehalten werden könne. Für den Radverkehr aber würde das Sicherheitsgefühl gesteigert, da er konkret immer Vorrang habe. Radler dürften dann auch explizit nebeneinander fahren. Allgemein könne man die notwendige Beschilderung erheblich reduzieren, da es eine einheitliche Regelung für die gesamte Innenstadt gebe.

Der Antrag der Grünen sieht vor, dass bei den zuständigen Stellen ein Pilotprojekt zu beantragen und eventuelle Genehmigungen einzuholen seien. Der Prozess solle mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit durch die Radverkehrsbeauftragte begleitet werden. Die letzte Entscheidung trifft der Rat der Stadt Wolfenbüttel am 16. September.

In einer Live-Diskussion wollen die Grünen über dieses Thema informieren und ihr Anliegen „auf die Probe stellen“. Die Ratsfraktion möchte mit Vertretern aus dem Wolfenbütteler Einzelhandel, anderen Parteien, dem ADFC und dem Publikum diskutieren.

Termin: Donnerstag, 3. September 2020, 18:30 Uhr
Ort: KOMM Beach Club, Landeshuter Platz 6 (Stadtgraben)

Die Veranstaltung wird auch im Live-Stream hier auf regionalHeute.de und auf gruene-wolfenbuettel.de übertragen. Dort können Fragen per Kommentarfunktion gestellt werden. Außerdem ist das Einreichen von Fragen per Mail möglich: rat-wf@gruene-wf.de.


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