Wolfenbüttel. Matthias Steinbach (Braunschweig) hält laut Pressemeldung am Montag, 26. September 2016, um 19 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta einen Vortrag mit dem Titel „Nietzsche für schmutziges Geld ...“ – Anmerkungen zur Weimarer ‚Ecce homo‘-Ausgabe von 1985.
Die Veranstaltung finde in der Reihe Freunde referieren für Freunde der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek statt.
Die 1985 bei der Edition Leipzig verlegte und von Mazzino Montinari in Weimar besorgte Faksimileausgabe des Ecce homo war das einzige in der DDR erschienene Werk Friedrich Nietzsches. Die ursprünglich ausschließlich für den bundesrepublikanischen Markt gedachte und daher in Aufmachung wie philologischer Betreuung überaus opulente Ausgabe erschien dann allerdings auch in der DDR. Hier taugte sie mit einem Verkaufspreis von 290,- Mark nun allerdings nicht gerade zur Einführung in Nietzsches Leben und Werk für den „lesenden Arbeiter“. Die Angelegenheit erwies sich auch inhaltlich als geschichtspolitisch delikat. Denn ausgerechnet Nietzsches gegen alle Traditionen des Arbeiter- und Bauernstaates gerichtete und zudem von Momenten des Wahnsinns bereits zerrissene Autobiografie war mehr als nur bibliophiles, wissenschaftliches Objekt. Im Zentrum des Vortrags sollen Entstehung und unmittelbare politische Wirkung (oder besser Irritation) der Weimarer Ecce homo-Ausgabe stehen.
Prof. Dr. Matthias Steinbach ist seit 2007 Professor für Geschichte und Geschichtsdidaktik an der TU Braunschweig. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind neben Egodokumenten und Bildungsgangdidaktik die Geschichtsvermittlung und Geschichte der Geschichtswissenschaft, Deutsche Geschichte des 18.-20. Jahrhunderts, Europäische Grenzräume und die Deutsch-westeuropäischen Kulturbeziehungen im Umfeld des Ersten Weltkrieges.
Der Eintritt ist frei
Weitere Informationen unter www.hab.de und telefonisch unter 05331/808-214
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