Vortrag über die Ambivalenz als Denk- und Darstellungsform


Vortrag über die Ambivalenz als Denk- und Darstellungsform. Foto: Kunstverein
Vortrag über die Ambivalenz als Denk- und Darstellungsform. Foto: Kunstverein

Wolfenbüttel. Der Kunstverein Wolfenbüttel lädt im Rahmen der Ausstellung »Hommeland« von Thomas Rentmeister zum Vortrag von Marcus Koerber am Mittwoch, den 30. November, um 19 Uhr ein.



Der Kurator der Städtischen Galerie Wolfsburg wird die in Kunstwerken zugrundeliegenden Ambivalenzen verdeutlichen – anhand von Arbeiten Rentmeisters wie auch anderer Künstler.

Den zumeist als eher unangenehm und schwierig empfundenen Zustand des simultanen Nebeneinanders gegensätzlicher Positionen bezeichnen wir seit Anfang des 20. Jahrhunderts gerne auch als ambivalent, also doppeldeutig oder zwiespältig. Mit diesem irgendwie technisch anmutenden Terminus versuchen wir emotionale Ausnahmesituationen möglichst rational zu fassen - also subjektive Zustände in denen wir uns zwischen zwei oder mehr Polen gefangen fühlen, zu beschreiben. Schönheit und Missgestalt, Freude und Leid, Liebe und Hass treffen aufeinander, lösen in uns ein gewaltiges Chaos der Gefühle, eine innere Zerrissenheit aus und hinterlassen dabei nicht selten ein ausgedehntes Vakuum der Ratlosigkeit. Insbesondere in der Kunst nach 1945, so die These, begegnen wir immer häufiger künstlerischen Darstellungsformen, die sich ganz wesentlich durch bildnerische Antinomien, inhaltliche und formale Ambivalenzen wie auch logische Widersprüche auszeichnen. Was uns für gewöhnlich verunsichert, manchmal sogar Angst macht, begegnet uns umso häufiger in den zeitgenössischen Hallen der Kunst. Künstlerinnen und Künstler der Gegenwart setzen wohl bedacht und gutkalkuliert das ins Werk, was wir unter allen Umständen zu vermeiden suchen. Welche Ziele sie damit verfolgen, was sie damit in uns auslösen und wie diese künstlerischen Darstellungsformen unsere alltägliche Wahrnehmung, unser Denken und unsere Handeln verändern können, wird in diesem Vortrag behandelt werden.
Der Eintritt zu der Veranstaltung in der Reichsstraße 1 ist frei.


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