Vortrag: WF und die Große Schule im Nationalsozialismus


Die Große Schule in Wolfenbüttel, Foto: Archiv
Die Große Schule in Wolfenbüttel, Foto: Archiv | Foto: Max Förster

Wolfenbüttel. Am Mittwoch, den 28. September 2016 um 19.00 Uhr, lädt die Große Schule zu einem Vortrag: Wolfenbüttel und die Große Schule im National- Sozialismus - Jürgen Herbsts „Requiem für eine deutsche Vergangenheit“ mit Prof. Dr. Matthias Steinbach. Technische Universität Braunschweig.


Der Vortrag beschäftigt sich mit den erstmals in deutscher Übersetzung erschienen Erinnerungen des früheren Schülers der Großen Schule Jürgen Herbst, die in den USA drei Auflagen als erfolgreiches Jugendbuch erlebten. Erzählt wird zunächst die Geschichte des Heranwachsenden in der pittoresken Residenz- und Bücherstadt Wolfenbüttel. Orte des Geschehens sind vor allem die Schulen, speziell die Große Schule, hochfürstliche Gründung aus dem Jahre 1543 und traditionsreiches humanistisches Gymnasium. Es geht dabei um die bildungsbürgerlich-kulturprotestantischen, mit Kriegsbeginn zunehmend nationalsozialistisch eingefärbten Prägungen der Schülergeneration Herbst. Jürgen Herbsts Requiem für eine deutsche Vergangenheit ist ein lesenswertes Buch, das über erinnerte Mentalität und erfahrenen Alltag einer Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus hinaus ein Fenster zum Erinnerungs- und Rechtfertigungsklima der 1950er Jahre in der alten Bundesrepublik öffnet. Es zeigt eindrücklich, wie sich das nationale, idealistische deutsche Bildungsbürgertum – oft unfreiwillig und mit Reserven, aber auch selbst mobilisiert in der militärischen Tradition eines als unglücklich verloren empfundenen Ersten Weltkrieges – letztlich als Stütze des Nationalsozialismus wiederfand.


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