Waldkindergarten zu Gast bei der Plattenkiste von NDR 1


Von links: Moderator Michael Thürnau und der Besuch vom Waldkindergarten Gaby Garley, Simone Naarmann-Kiene und Paul Pukropski gestalteten heute die Plattenkiste. Foto: NDR 1
Von links: Moderator Michael Thürnau und der Besuch vom Waldkindergarten Gaby Garley, Simone Naarmann-Kiene und Paul Pukropski gestalteten heute die Plattenkiste. Foto: NDR 1 | Foto: NDR 1

Schöppenstedt. Die Burgtalzwerge standen im Mittelpunkt der Sendung "Plattenkiste" bei NDR 1 Niedersachsen. Am heutigen Montag zwischen 12 und 13 Uhr unterhielten sich Gaby Garley, Simone Naarmann-Kiene und Paul Pukropski mit Moderator Michael Thürnau über den Waldkindergarten Schöppenstedt, in dem die Burgtalzwerge zu Hause sind. Davon berichtet der NDR 1.


Seit 25 Jahren gebe es den Waldkindergarten, habe Gaby Garley erzählt. Sie habe damals in einer Zeitschrift von einem Kindergarten ohne Tür und Wände oder festes Dach gelesen. Ihre Tochter sei drei gewesen und habe keinen Platz bekommen, da es damals den Rechtsanspruch noch nicht gegeben habe. Das habe Garley motiviert, diese Idee umzusetzen. Kollegen und Eltern haben das Thema diskutiert, den Flensburger Waldkindergarten besichtigt und seien im Anschluss begeistert gewesen. Es sei allerdings mühsam gewesen, mit dieser neuen Idee in Niedersachsen die Verantwortlichen zu überzeugen, habe sich Garley erinnert. Nun "wohnen" die Kinder im Wald, haben einen Bauwagen und seien nur bei Sturm nicht in der freien Natur unterwegs. Die 15 Kinder ihrer Gruppe haben viel Platz und Zeit zum Spielen - mit dem, was sie in der Natur finden. Das eröffne viele kreative Möglichkeiten. Aber der Klimawandel mache sich auch für die Burgtalzwerge bemerkbar. Früher habe es öfter geregnet, habe Gaby Garley bedauert. Heute werde der Regen vermisst, der Wald sei in einem schlechteren Zustand. Es mache allen umso mehr Freude, wenn Regen einmal alles durchnässt.

Klimawandel auch im Kindergarten


Der 18-jährige Paul Pukropski sei als Bundesfreiwilligendienstler im Waldkindergarten tätig - er sei selbst ein Kind im Waldkindergarten gewesen. Seit 10 Jahren sei er nicht mehr im Wald in Schöppenstedt gewesen, nun sei er seit einigen Monaten zurück. Er habe als Kind Klettern gelernt, das komme ihm jetzt zugute. Außerdem schnitze er gern mit den Kindern. Der Matsch mache ihm nichts aus. Als Kind habe er viele Pflanzen und Tiere gekannt, doch das liege lange zurück und viel habe er vergessen. Das frische er jetzt wieder auf. Von den Kindern am "Wartebaum", wo sie eingesammelt werden, habe er beispielsweise erfahren, dass es sich um eine Esche handele. Alle Kinder bringen ihr Essen in einer Brotbox mit. In seiner Zeit im Waldkindergarten sei Paul Pokropski nie krank gewesen - im Regelkindergarten, den er zuvor besucht habe, dagegen schon des Öfteren.

Matsch, Pflanzen, Tiere und Begeisterung


Bis vor kurzem sei die Tochter von Simone Naarmann-Kiene in den Waldkindergarten gegangen. Sie selbst sei als Kind und Jugendliche viel im Wald gewesen und ihr sei die Entscheidung für die Tochter leicht gefallen. Für sie sei es toll, anzusehen, wie die Kinder sich am Wald und seinen Pflanzen und Tieren erfreuen. Ihre Tochter habe eine Immunschwäche gehabt, deshalb habe sie ein halbes Jahr lang mit langsamer Eingewöhnung begonnen. Emily sei toll aufgenommen worden und fortan seien keine Krankenhausbesuche mehr nötig gewesen, habe Simone Naarmann-Kiene erfreut berichtet. Die Kleine sei mutig und habe sich sofort für alles begeistert, Angst habe sie nicht gekannt. Ihre Muskulatur sei ausgebildet worden und sie wisse nun, wo Aurorafalter ihre Eier ablegen - Simone Naarmann-Kiene sei auch deshalb begeistert von ihrer Entscheidung, obwohl sie im Bekanntenkreis ein bisschen als "Öko-Mama" gelte. Da es eine Elterninitiative sei, helfen die Eltern beim Aufräumen im Wald und im Bauwagen und zahlen einen kleinen Monatsbeitrag für den Verein. Aber das sei für sie ganz selbstverständlich. So bleibe sie Mitglied, obwohl ihre Tochter nun in die Schule gekommen sei.

25 Jahre Waldkindergarten


25 Jahre Waldkindergarten - das erfülle Gaby Garley mit Stolz. Sie sei dankbar für die vielseitige Unterstützung in dieser Zeit. Für ihren Waldkindergarten gebe es längst Wartelisten. Mehr als 15 Kinder sollen es aber nicht sein, so wie es im Modellprojekt einst vereinbart worden sei. Dass Paul Pukropski sein freiwilliges soziales Jahr nun im Waldkindergarten verbringt, erfreue sie sehr. Auch ein Mädchen aus den Reihen der Burgtalzwerge habe ihr freiwilliges soziales Jahr im Waldkindergarten verbracht. Solcher Erfolg sei etwas Besonderes für alle.


mehr News aus Wolfenbüttel


Themen zu diesem Artikel


Kindertagesstätte