Warum liegt der Marienkäfer auf dem Rücken?


Bündnis 90/Die Grünen mit Karl dem Käfer am Info-Stand zum Thema „Insektensterben“ am Samstag in der  Fußgängerzone. Foto: Stefan Brix
Bündnis 90/Die Grünen mit Karl dem Käfer am Info-Stand zum Thema „Insektensterben“ am Samstag in der Fußgängerzone. Foto: Stefan Brix | Foto: Stefan Brix

Wolfenbüttel. „Warum liegt der Marienkäfer denn auf dem Rücken?“ Diese Frage stellte ein kleines Mädchen an der Hand ihres Opas am Samstag in der Wolfenbütteler Fußgängerzone an Stefan Brix, den Vertreter der Grünen im städtischen Umweltausschuss. Wie Bündnis 90/Die Grünen mitteilen, hatte die Partei einen Info-Stand zum Thema „Insektensterben“ aufgebaut.


Ein riesengroßer mit Luft gefüllter Marienkäfer zog die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich, die am Samstagvormittag auf dem Weg zum Wochenmarkt waren und nun einen Bogen um das Hindernis schlagen mussten.
„Immer wieder wird uns die gleiche Frage gestellt, dabei liegt die Antwort doch auf der Hand oder wie hier heute, auf dem Rücken! Wir demonstrieren hier sehr plakativ, was das Insektensterben tatsächlich bedeutet: der Käfer ist tot! Und mit ihm sterben jährlich unzählig viele wichtige Insektenarten an einer Vielzahl an Ursachen, aber allen voran an dem übermäßigen Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft – und das weltweit,“ erklärt die Grüne Ulrike Krause.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Vereinten Nationen gibt es neben dem Weltklimabericht auch einen Weltbiodiversitätsbericht, in dem unabhängig von Interessengruppen und mit wissenschaftlichen Methoden der Zustand und die Bedrohung für die Natur auf unserem Planeten aufgearbeitet worden ist. Nach Einschätzung der Fachleute hat der Rückgang an biologischer Vielfalt längst auch wirtschaftliche, gesellschaftliche und sogar sicherheitspolitische Folgen. Klimawandel, Übernutzung, Einschleppung artfremder Arten, Rohstoffausbeutung und Verschmutzungen sind die Hauptprobleme. Der WWF fordert sogar ein Jahrzehnt der ökologischen Restaurierung.

„Es ist fünf vor zwölf“, mahnt Michael Haas, und Hilmar Nagel ergänzt: „Uns sind heute viele Fragen zu den möglichen Alternativen in der Landwirtschaft gestellt worden, mit denen der Einsatz von Pestiziden vermieden werden könnte, aber auch zu den Möglichkeiten, die alle Menschen in ihrem eigenen persönlichen Umfeld mit zum Beispiel insektenfreundlichen Gärten oder einfach auch mit bienenfreundlichen Bepflanzungen von Balkonkästen umsetzen könnten.“


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