"Weg des Gedenkens“: Gedenkgottesdienst für verstorbene Kinder

Für alle Betroffenen gibt es in Wolfenbüttel jährlich am Samstag vor dem 2. Advent den gemeinsamen „Weg des Gedenkens“.

Eine große Steinsteele bildet den Mittelpunkt des "Sternenkinder-Bereichs" auf dem Hauptfriedhof in Wolfenbüttel.
Eine große Steinsteele bildet den Mittelpunkt des "Sternenkinder-Bereichs" auf dem Hauptfriedhof in Wolfenbüttel. | Foto: Anke Donner

Wolfenbüttel. Hospizverein, Krankenhaus-Seelsorge und Klinikum laden am 9. Dezember zu einem Gedenkgottesdienst für verstorbene Kinder auf den Hauptfriedhof in Wolfenbüttel ein.



Der Tod eines Kindes ist unbegreiflich. Sein eigenes Kind hergeben zu müssen, ist mit keinem anderen Verlust im Leben zu vergleichen. Dabei macht es keinen Unterschied, wie alt das Kind war und woran es gestorben ist. Tief getroffen sind auch Eltern, deren Kind es gar nicht erst ins Leben geschafft hat, das während der Schwangerschaft oder bei der Geburt gestorben ist.

Eltern verlieren mit ihrem Kind die gemeinsame Zukunft. Häufig sehen sie den Sinn ihres Lebens in Frage gestellt. Die ganze Familie ist zutiefst verwundet – auch die Geschwister, die Großeltern. Für alle Betroffenen gibt es in Wolfenbüttel jährlich am Samstag vor dem 2. Advent den gemeinsamen „Weg des Gedenkens“. Dazu laden seit Jahren Hospizverein, Krankenhaus-Seelsorge und Klinikum ein. „Die Familien sollen wissen, dass ihre Kinder nicht vergessen sind“, sagt Marion Dierschke aus dem Vorbereitungsteam. „Sie sollen spüren: Es gibt Menschen an ihrer Seite, die ihre Trauer sehen.“

Trauer und Gespräche


Treffpunkt zum „Weg des Gedenkens“ ist am Samstag, 9. Dezember, 15 Uhr die Martinskapelle auf dem Hauptfriedhof. Von dort führt der Weg zu den Kindergräbern, dann zu der Stele, die an die ungeborenen Kinder erinnert. An den Orten der ganz persönlichen Trauer gibt es ein Innehalten für die betroffenen Familien. Das gemeinschaftliche Gedenken findet dann an der Statue des segnenden Christus ihren Abschluss. Vielleicht ist auf dem Weg über den Friedhof der seelische Schmerz oder die Trauer neu belebt worden. Deshalb besteht Gelegenheit, sich bei Kaffee oder Tee in der Kapelle aufzuwärmen und ins Gespräch zu kommen – untereinander oder auch mit Trauerbegleiterinnen oder der Krankenhaus- Seelsorge.

Zum Weg des Gedenkens sind nicht nur verwaiste Eltern und Großeltern, trauernde Geschwister und Freunde der Familien eingeladen. Pfarrer Lennart Kruse betont: „Wir wünschen uns, dass viele Menschen mit uns gemeinsam diesen Weg gehen – zur Erinnerung an die verstorbenen Kinder und als Zeichen der Verbundenheit mit den betroffenen Familien.“