Weihnachtsmarkt: Positive Bilanz gezogen – 2014 mit Krippen aus dem Erzgebirge

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. „Müde sind wir alle, auch ein wenig gesundheitlich angeschlagen, aber sehr sehr glücklich“, mit diesen Worten eröffnet Viola Bischoff das Abschlussgespräch zum Weihnachtsmarkt 2013.

„Es war ein erfolgreicher Markt, für nahezu alle Stände“, weiß die Organisatorin zu berichten. „Natürlich gibt es auch immer mal Produkte die sich schwer verkaufen lassen, wie in diesem Jahr das Briefpapier, aber das ist wohl eher der Tatsache zu zuschreiben, dass im Zeitalter von Email und SMS immer weniger Menschen zum Stift greifen.“

Ein besonderes Ereignis für den Weihnachtsmarkt war in jedem Fall der Besuch des NDR mit »Hallo Niedersachsen« und Peter von Sassen. Direkt am Tag danach stieg die Anzahl der Autos mit auswärtigem Kennzeichen um ein Beträchtliches. Aber auch allgemein waren deutliche Besucheranstiege insbesondere im Tagesgeschäft zu spüren. „Vor ein paar Jahren hatten wir Durchflutungszahlen von 280000 Menschen über die Weihnachtsmarktzeit. Dieses Jahr haben wir wahrscheinlich die 400000 Personen Besucherzahl überschritten“ freut sich Bischoff. Für unsere Händler ein schöner Erfolg.

”Da wird auch ein Vorwurf plötzlich zum Lob“ berichtet sie schmunzelnd. „Gestern kamen mehrere Ehepaare gemeinsam auf den Markt und einer drehte sich zu den anderen um und meinte vorwurfsvoll: »und ihr habt behauptet es wäre hier nicht so voll wie in Braunschweig!« ein schöneres Kompliment kann man sich doch gar nicht wünschen! Die Gründe hierfür sieht die Marktorganisatorin im tollen Ambiente des Platzes und der Sortimentsvielfalt am Platz. „Zudem stecken unsere Händler viel Liebe in die Ausgestaltung ihrer Stände und sind sehr kundenorientiert und freundlich.“

Das dies nicht immer leicht fällt, weiß sie aus eigener Erfahrung. „Da verschenkt man 400 Kerzen, 250 Knicklichter und 200 Wunderkerzen an die Besucher – kostenlos zum offenen Singen – und wenn dann jemand leer ausgeht, dann heißt es »die Bischoff - diese Zicke«. Natürlich tut das weh, aber es sind Einzelfälle und wahrscheinlich sind selbst die nicht wirklich böse gemeint“ relativiert sie das Erlebnis. „Manchmal ist es wohl einfach nur, weil es anders lief als geplant und man vor Enttäuschung erst mal ein Ventil braucht, aber es gäbe eben auch die andere Seite, Menschen die einem die Hand drücken und sagen – Danke für Ihren Einsatz – das macht glücklich!“

Überwiegend positiv verlief auch die Resonanz auf die 24-stündige Schließung des Marktes auf Grund des Sturmtiefs Xaver. Bis auf wenige Menschen welche die Schließung für übertrieben hielten, hatten alle Verständnis für die Entscheidung, die im Übrigen mit dem Bürgermeister und einigen Amtsleitern gemeinsam getroffen wurde. “Wir machen den Platz wirklich nur zu, wenn Gefahr für Menschen besteht. Der Weihnachtsmarkt-Schriftzug und die großen Tannen stellten aber eindeutig Gefahrenquellen dar und hier war es unsere Pflicht Vorsorge zu treffen.“ Die Händler, für die diese Entscheidung wirklich Einnahmeeinbußen bedeutete, nahmen die Schließung ohne Probleme hin. Mal ist halt Glatteis, mal sind 15 Grad Minus und dieses Jahr war es eben Xaver!“

Einmaliger Zusammenhalt


„Der Zusammenhalt der Händler auf dem Weihnachtsmarkt Wolfenbüttel ist aber sowieso etwas einmaliges,“ freut sich die Marktorganisatorin. „Wir haben oft Studenten, welche im Rahmen von Bachelorarbeiten oder Vergleichsstudien Weihnachtsmärkte der Region miteinander verglichen. Was immer wieder allen Studenten auffiele, sei der freundschaftliche faire Umgang der Händler miteinander und untereinander. Egal ob seit 25 Jahren dabei oder zum ersten Mal!“ In diesem Jahr waren drei Umschüler des Bildungswerkes unterwegs und verglichen die Weihnachtsmärkte in Wolfenbüttel und Goslar. Wolfenbüttel hat "gewonnen" – hier sei der Umgang einfach herzlicher.

Auf die Frage bezüglich Planungen für 2014 erläutert Bischoff: „Jetzt machen wir nach dem Abbau ein paar Tage Pause, und dann treten wir mit der Stadt in Gespräche für 2014. Schließlich ist diese ja das Mutterschiff der WMTS. Bis April/Mai laufe dann die Bewerbungsphase und dann ginge es in die Detailplanung. Ich persönlich hoffe aber“, ergänzt sie, „dass der neue Standort des Adventskalenders mit Wölfchen und Büttelchen (Täglich 100 – 250 Kinder), der Feuerkorbabend und die verstärkte weihnachtliche Dekoration am Platz beibehalten und weiter ausgebaut werden können. Das sind Dinge, auf die ich Durchweg nur positive Resonanz hatte – und nachbessern kann und sollte man natürlich immer. Nichts ist so gut, dass man es nicht noch verbessern könne!“  So sollen für den nächsten Feuerkorbabend größere Körbe mit weniger Löchern verwendet werden. Dann qualme es weniger und man könne näher ran.

Krippen aus dem Erzgebirge und Glaskugeln aus Thüringen


Eine besonders gute Nachricht hat sie zum Abschluss auch noch parat: „2014 wird es »Erzgebirgische Waren« und »Thüringer Glaskugeln« auf dem Platz geben können, eine erste mündliche Bewerbung liegt bereits vor und sicher ist das nicht die letzte! Das wird auch die Jury freuen. So hatte der Aufruf im Fernsehen doch gleich noch einen tollen Nebeneffekt!“

Viola Bischoff bedankt sich bei den Abteilungen der Stadt Wolfenbüttel für die hervorragende Zusammenarbeit, insbesondere mit Bürgeramt und SBW. Ebenso bei den Auszubildenden der WMTS und dem Praktikanten für die tolle Unterstützung, sowie bei den Händlern auf dem Platz und in der Kommisse für die konfliktfreie harmonische Zusammenarbeit. „Mein größter Dank aber gilt den Besuchern. Ohne sie wäre alle Mühe umsonst und jede Motivation würde im Keim erlöschen. Die Besucher des Wolfenbütteler Weihnachtsmarktes sind der Motor des Marktes und ich freue mich jedes Jahr aufs neue, wie viele Menschen regelmäßig mehrmals pro Woche den Weihnachtsmarkt besuchen – dafür bedanke ich mich im Namen meiner Händler ganz herzlich und wünsche mir für 2014 mit allen ein gesundes Wiedersehen."


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