Weitere Solidaritätsbekundungen für Pfarrer Matthias Eggers

Die evangelische Propstei Wolfenbüttel stärkt dem Geistlichen genauso den Rücken wie die Wolfenbütteler CDU.

Matthias Eggers beim Gottesdienst am Sonntag.
Matthias Eggers beim Gottesdienst am Sonntag. | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. In den vergangenen Tagen gab es viel Aufregung um den katholischen Pfarrer Matthias Eggers aus Wolfenbüttel. Nachdem dieser die katholische Kirche wegen der Aufarbeitung der Missbrauchsskandale kritisiert hatte, wurde ihm vom Hildeheimer Bischof eine Auszeit nahegelegt, andernfalls wurde ihm eine Amtsenthebung angedroht. Daraufhin folgte eine große Welle an Solidaritätsbekundungen für Eggers. Auch die ev.-luth. Propstei Wolfenbüttel meldet sich nun zu Wort.



Solidarität mit Pfarrer Matthias Eggers und mit der Pfarrei St. Petrus, verkündet Propst Dieter Schultz-Seitz in einem offenen Brief, der unserer Redaktion vorliegt. "Wir sind erschüttert über die im Raum stehenden dienstlichen Konsequenzen für Matthias Eggers und zugleich beeindruckt von der Kraft der Solidarität in diesen Tagen aus der Gemeinde und der Zivilgesellschaft", heißt es dort.

Unterschriften gesammelt


In vielen Gottesdiensten der evangelischen Kirche seien Unterschriften gesammelt und Fürbitte für Matthias Eggers und die Gemeinde gehalten worden. "Wir sehen den Einsatz den Pfarrer Eggers und die Kirchengemeinde zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen und zur Anerkennung der Opfer geleistet haben, als vorbildlich. Dieser Einsatz sollte eigentlich besonders ausgezeichnet werden, weil er die Voraussetzung für die Glaubwürdigkeit kirchlichen Arbeitens darstellt und so wichtig ist", heißt es in dem Schreiben weiter.

Unverrückbar an der Seite des Geistlichen


Die Wolfenbütteler CDU äußert sich ebenfalls in einer Pressemitteilung. Die CDU in Stadt und Landkreis habe mit ihrer Teilnahme am gestrigen "Solidaritäts-Gottesdienst" in der Sankt Petrus-Kirche für Pfarrer Matthias Eggers unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass sie unverrückbar an der Seite des Geistlichen stehe. „Das C im Parteinamen der Unionsparteien wird aktiv gelebt und somit ist es für die CDU-Mitglieder als Christen in Stadt und Kreis Wolfenbüttel selbstverständlich sich mit Pfarrer Eggers zu solidarisieren“, erklären die Fraktionsvorsitzenden Michael Wolff (Kreistag) und Marc Angerstein (Stadtrat).

Der CDU-Kreisvorsitzende Holger Bormann ergänzt: „Wir stehen fest an der Seite von Pfarrer Matthias Eggers. Wir werden in den nächsten Tagen die angelaufene Unterschriftenaktion mit einer Mail an alle Mitglieder und Freunde unserer Partei, auch heute beim Europarteitag in Halchter und am CDU-Infostand am kommenden Samstag in der Innenstadt aktiv unterstützen. Die Aussagen des Bischofs machen mich sprachlos, dazu fällt mir nur ein Wort ein: Mittelalter!“

"Den Opfern gegenüber unwürdig“


„Für die CDU ist die Aufklärung des Missbrauchsskandals nicht verhandelbar. Das Verhalten der Kirche ist auch den Opfern sexualisierter Gewalt gegenüber unwürdig“, meint Marc Angerstein.


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