Wolfenbüttel. Mittwoch morgen 8:35 Uhr. In der Gebrüder-Welger Straße bewegt sich nichts mehr. Die Autos stauen sich schon bis zur Jägerstraße zurück. Die ersten Fahrer drücken entnervt auf ihre Hupe. Doch davon lässt sich die Ampel an der Kreuzung Gebrüder-Welger-Straße/Frankfurter Straße nicht beeindrucken. Sie bleibt stur – und Wolfenbüttel sieht rot…
Fast 15 Minuten bleibt das so. Dann endlich springt ihr Licht auf grün. Der eine oder andere Fahrer wollte nicht so lange warten und ist entnervt bei Rotlicht über die leere Kreuzung gefahren. Anderen Fahrzeuglenkern standen die Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. Was um Gottes Willen war geschehen?
WolfenbüttelHeute.de fragte bei der Polizei und bei den Stadtwerken in Wolfenbüttel nach der Ursache. Polizeipressesprecher Frank Oppermann kann sich die lange Rotlichtphase auch nicht erklären. "Das ist schon ungewöhnlich", sagt er. Wovor er aber warnt ist, einfach bei Rotlicht über die Ampel zu fahren. Das sehen die Gerichte auch so. Die vorherige Wartezeit müsse auf jeden Fall "angemessen" gewesen sein, was von Fall zu Fall unterschiedlich ausgelegt werden kann. Wer die Fahrt trotz Rotlichts fortsetzt, muss sich jedoch im Klaren darüber sein, dass er für einen dadurch verursachten Unfall die volle Schuld trägt. Und wer zu früh losfährt, dem droht ein Bußgeld wegen eines fahrlässigen Rotlichtverstoßes. Auch ein Fahrverbot könnte verhängt werden. Dann doch lieber umdrehen und einen anderen Weg suchen?
Den Stadtwerken Wolfenbüttel wurde das "Wartezeit-Problem" in der vergangenen Woche schon einmal gemeldet. Bei der Überprüfung konnte jedoch kein Fehler festgestellt werden. Aufgrund des erneuten Vorfalls werde man nun nochmals aktiv. Eventuell könnte es ein Problem mit der Induktionsschleife geben, die normalerweise erkennt, ob ein Fahrzeug vor der Ampel steht. Versagt die Schleife, bleibt die Frankfurter Straße grün und die Autos in der Gebrüder-Welger-Straße ärgern sich. Eventuell sorgte die Kälte für Frust bei den Fahrern?
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