Wolfenbüttel. Es gibt Menschen, die im Beruf und mit Familienarbeit viel bewegt haben und ein Leben lang aktiv waren, auch im Alter ihre Erfahrungen an Kinder weitergeben möchten, aber keine Enkelkinder haben. Mit dem Projekt „Großelternschaft auf Zeit“ wollen das Seniorenservicebüro Wolfenbüttel, die Evangelische Familienbildungsstätte (EFB) und das Familien- und Kinder-Servicebüro des Landkreises Wolfenbüttel (FKSB) in diesen Fällen für Abhilfe sorgen.
Die Idee einer „Großelternschaft auf Zeit“ besteht darin, Menschen ab 55 Jahren mit interessierten Familien und deren Kinder zusammenzuführen. Die Familien und die Großeltern gestalten eigenständig in einer freundschaftlich familiären Atmosphäre ihre Beziehungen. Das Miteinander bringt den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern Anerkennung und Freude im Umgang mit den Kindern, den Kindern Erfahrungen und Spaß und den Erziehenden Entlastung. „Wer ein Herz für Kinder, genügend Zeit und Energie hat, um sich um ein Kind zu kümmern, ist hier genau richtig“, betont die Leiterin des Seniorenservicebüros, Anette Müller-Damrath. Allerdings solle das Projekt nicht als „Betreuungsgeschichte“ verstanden werden.
Zahlreiche Familien und Senioren haben sich gemeldet und freuen sich jetzt auf das gegenseitige Kennenlernen. Bevor das Miteinander beginnt, werden die „Großeltern auf Zeit“ erst einmal geschult. Vermittelt werden zum Beispiel Grundlagen der kindlichen Entwicklung, Trends in der Kindererziehung oder Erste Hilfe. Beim jüngsten Termin standen zum Beispiel ein Besuch im Familienzentrum Karlstraße, in der Grundschule Karlstraße und in der IGS Wallstraße sowie beim Kinderschutzbund auf dem Programm. Acht Senioren/Seniorenpaare aus Stadt und Landkreis Wolfenbüttel sollten bei diesem Treffen so in der Praxis die Lebensräume der Kinder erleben.
Sabine Görlitzer-Toewe betreut seitens der EFB das Projekt (Kontakt: Jeden Donnerstag von 15 bis 17 Uhr, Telefon: 05331 802-455, E-Mail: grosselternaufzeit-wf@web.de). Zwei Studentinnen (Studiengang Soziale Arbeit) der Ostfalia stehen ihr dabei zur Seite. Langfristig sollen Eltern, Kinder und die Älteren ihr gemeinsames Wirken selbstständig organisieren. In der Anfangsphase stehe das Team aber selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite. Noch vor den Sommerferien sollen dann die „Großeltern auf Zeit“ mit den Familien den gemeinsamen Weg beginnen. „Natürlich können sich auch jetzt noch interessierte Seniorinnen und Senioren melden, die noch einsteigen wollen“, betont Anette Müller-Damrath.
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