Wolfenbüttel. Selten dürfte Weihnachtsdeko so die Gemüter erhitzt haben. Die neue begehbare "Lichterkugel", die als Fotomotiv auf dem Schlossplatz platziert wurde, sorgt für hitzigen Gesprächsstoff unter den Lesern von regionalHeute.de. Der Großteil jener, die sich zu Wort melden, übt Kritik.
Für 57.000 Euro hat die Stadt Wolfenbüttel in diesem Jahr eine große beleuchtete Weihnachtskugel mit integriertem Sitzbereich beschafft. Die sogenannte "Christmas Lounge". Bezahlt wurde sie zu 90 Prozent mit Geldern des vom Land Niedersachsen aufgelegten Förderprogramms "Perspektive Innenstadt". Ursprüngliche Idee war es, die Kugel, die die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt steigern soll, auf dem Weihnachtsmarkt zu platzieren. Nun steht sie auf dem Schlossplatz.
Standort der Lichterkugel wird diskutiert
Das halten einige Leser für den falschen Standort. Sie hätten sich die "Christmas Lounge", in der man auf einer vergoldeten Sitzbank Platz nehmen kann, auf dem Weihnachtsmarkt gewünscht. "Die Idee an sich ist ja nicht schlecht und hätte sicherlich auch etwas. So sieht es allerdings aus wie gewollt und nicht gekonnt und geht irgendwie unter", lautet eine Meinung dazu.
Aber es gibt auch positive Stimmen, die das genau gegenteilig sehen. "Auf dem Weihnachtsmarkt geht es unter. Da am Schlossplatz vorbei 30 km/h ist, kann man die Kugel auch aus dem Auto bewundern", kommentiert beispielsweise eine Leserin auf Facebook. Ein anderer merkt an: "Sie steht da sehr verloren. Warum hat man nicht den beleuchteten Hirsch und einen kleinen Winterwald dazu gesellt, damit hätte es stimmiger gewirkt." Passend dazu zieht jemand den Vergleich zum weihnachtlichen Lichtspektakel in anderen Städten und merkt ironisch an: "Wenn du die Lichterwelt Magdeburg 2022/23 bei wish bestellst". Gemeint ist ein chinesischer Billigshop im Internet, der für minderwertige Qualität bekannt ist.
57.000 Euro an Steuergeldern verschwendet?
Größter Kritikpunkt sind jedoch die Kosten in Höhe von 57.000 Euro. Das hält eine Vielzahl für Verschwendung von Steuergeldern. Und das unabhängig davon, ob diese aus dem städtischen Haushalt oder jenem von Land und Europäischer Union kommen. Auch den Zeitpunkt, zu dem eine solche Investition getätigt wird, können viele nicht nachvollziehen. "Wäre zu einem anderen Zeitpunkt wahrscheinlich echt 'ne schöne Sache, aber in Zeiten wo fast alle 'weinend' auf ihre Stromzähler etc. schauen, sehr unpassend!", schreibt eine Leserin, deren Meinung sich in vielen weiteren Kommentaren und E-Mails widerspiegelt.
Weitere Leser haben Ideen, wo das Geld ihrer Ansicht nach besser angelegt gewesen wäre. Hierbei zeigt sich jedoch auch, wie vielfältig die Ideen sind und wie unterschiedlich Prioritäten gesetzt werden. Ein Punkt sticht jedoch hervor und steht im Zusammenhang mit der aktuellen Nachricht: "Kein Plan und kein Geld - Wolfenbüttels Spielplätze haben erhebliche Mängel".
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