Werla-Schüler thematisieren Flüchtlingsproblematik


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Schladen. Ein Flüchtlingsmädchen geht – von den anderen isoliert – auf dem Schulhof umher. Ihre Mitschüler machen Sprüche über ihr andersartiges Aussehen, ihren Geruch, ihre Unkenntnis der deutschen Sprache: „Was will die hier bei uns in Deutschland?“ So beginnt der erste Teil des Rollenspiels im Schulgottesdienst zum Buß- und Bettag in der evangelischen Kirche Schladens. Die Darsteller kommen aus der 7. und 8. Klasse.

Pfarrerin Sonja Achak spricht über die Flüchtlingsproblematik direkt hier vor Ort, aber auch über den Tellerrand hinausblickend darüber, was die aktuelle Situation des Weltgeschehens angeht. In einem authentischen Video geht es um David, dem die dramatische Flucht in einem bis zum Rand überfüllten Boot mit Flüchtlingen aus Eritrea gelungen ist; es erinnert an den Jahrestag der Tragödie von Lampedusa.

Den Titel „Ich will hier nicht sein“ von der Musikband ‚Die Broilers’ greift Pfarrerin Achak auf und stellt eine Verbindung zu den Fluchtgeschichten aus der Bibel her.

„Du bist du“, singen die Schüler zusammen mit der Schulband, musikalisch begleitet von ihren Lehrerinnen Sarah Effenberger und Anja Heinemann. Die Einzigartigkeit und Gleichwertigkeit eines jeden Menschen wird deutlich.
Deshalb machen sich die Darsteller der Werla-Schule im zweiten Teil des Rollenspiels Gedanken, wie sie ihre neue Mitschülerin integrieren können: Eine App hilft beim Übersetzen, sie entdecken Talente bei ihr und sie wird zu den Fachräumen in der Schule mitgenommen, damit sie sich zurechtfindet.

Als Aktion im Gottesdienst können die Schüler ein Teelicht in ein „Flüchtlings-Boot“ stellen, das für die beiden Schülergottesdienste im Altarraum aufgebaut wurde. Hier gibt es die Gelegenheit, mit einem Gebet innezuhalten.
Der Schulchor stimmt „Dona nobis pacem“ an: „Gib uns deinen Frieden“.

Als Mitgebsel dient eine leere Walnusshälfte, die ein Flüchtlingsboot symbolisiert und eben kein Handschmeichler ist, sondern ‚piekt’ und nachdenken lässt.

Für die Gestaltung des Gottesdienstes sind die Religionsfachleiter Jörg Popke und Elisabeth König verantwortlich, unterstützt von den Religions- und Werte-und-Normen-Kollegen mit ihren Schülern.


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