Heute wurde ein weiterer wichtiger Schritt in der Entstehung des Archäologischen Parks Kaiserpfalz Werla gemacht. Der zwölf Meter hohe Westturm der Kernburg wurde heute "gekrönt". Der Niedersächsische Landtagspräsident Hermann Dinkla schlug den letzten Nagel in das Dachgebälk.
Auf dem zweiundzwanzig Hektar großen Gelände der Kaiserpfalz fanden sich zahlreiche Besucher und Offizielle ein, um diesen bedeutsamen Tag gemeinsam zu feiern und das Richtfest des Westturms zu besiegeln. Unter ihnen natürlich die „Gründungsväter" Frank Oesterhelweg und Andreas Memmert. Obwohl voller Stolz über das Geschaffene, überließen sie den traditionellen Teil einem anderen. Der Niedersächsische Landtagspräsident Hermann Dinkla hatte die ehrenvolle Aufgabe, den letzten Nagel im Dach des Turms zu versenken. Der Landtagspräsident war sichtlich beeindruckt von der Kaiserpfalz und ist sich sicher, dass dieser Park neugierig auf Geschichte macht. "Hier spürt man, dass man der Geschichte ganz nah ist", so Dinkla. Andreas Memmert, Vorstand der Lenkungsgruppe und Frank Oesterhelweg , Vorstand Förderverein Kaiserpfalz bedankten sich in ihrer Rede bei allen Unterstützern des Projekts, ohne deren Hilfe so etwas Großartiges nie möglich gewesen wäre. Oesterhelweg erzählt, dass er schon als kleiner Junge auf diesem Gelände gespielt hat und schon damals wusste, dass hier etwas ganz Besonderes verborgen ist. Und es freut ihn, dass er vierzig Jahre später Anteil daran haben darf, diesen besonderen Ort auferstehen lassen kann.
Gekämpft, belächelt…gewonnen…
Was vor über 10 Jahren nur müde belächelt, oder kritisch beäugt wurde, hat sich inzwischen zu einem der wichtigsten archäologischen Funden Niedersachsens, ja sogar Deutschlands entwickelt. Wenn man sich etwas mit der Geschichte der Werla beschäftigt, stellt man schnell fest, dass die Werla zu einem der wichtigsten Machtzenzentren des 10. und 11. Jh. gehörte. Schön war das, was sich die Herren Kaiser und Könige in der Zeit um 1100 leisteten nicht. Aber interessant, das war es. Umso schöner ist es zu sehen, dass in unmittelbarer Nähe Geschichte zum Anfassen entsteht.
Leicht hatten es Oesterhelweg und Memmert nicht immer. Oft belächelt und verurteilt über das was sie hier schaffen wollten. Doch sie haben nie aufgegeben und sich weiter für das Projekt „Archäologischer Park Kaiserpfalz Werla" stark gemacht. Sie tragen einen großen Anteil daran, was hier entstanden ist, ohne Zweifel. Aber sie sagen auch, dass sie nur Antrieb waren. Viele bedeutsame Arbeiten wurden von anderen Unterstützern gemacht. Das beginnt bei der kleinsten Spende bis hin zu Ausgrabungen wertvoller Funde. Immer wieder werden die Archäologen vor Ort von neuen Funden überrascht und der Park nimmt ungeahnte Dimensionen an. Neueste Ausgrabungen haben ergeben, dass einst eine ganz Stadt auf der Werla geplant war.
Und so entsteht dieser Park. Unberechenbar, Überraschend und voller Geheimnisse, die darauf warten entdeckt zu werden. Die Initiatoren haben jetzt schon gewonnen. Die Kaiserpfalz Werla entpuppt sich als bedeutsames historisches Denkmal, das bereits weit über Deutschlands Grenzen hinweg bekannt ist.
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