Wolfenbüttel. In der weltweiten Onlinekarte Wheelmap ist es seit mittlerweile fünf Jahren möglich, sich kostenlos über die Barrierefreiheit von öffentlichen Gebäuden zu informieren. Rollstuhlfahrer, Familien mit Kinderwagen oder ältere Menschen mit Rollatoren können so einfach online und via Smartphone-App prüfen, ob ein Ort für sie betretbar ist, oder ob sie fremde Hilfe brauchen, um hineinzukommen. Bislang war Wolfenbüttel ein noch relativ weißer Fleck auf Wheelmap.org. Das soll sich nun ändern - und zwar auch durch die Hilfe aller Bürgerinnen und Bürger
Die Politik hatte unlängst die mangelnde Präsenz Wolfenbüttels auf Wheelmap.org erkannt. Nach einem Antrag der Gruppe der PIRATEN und FDP wurde die Verwaltung beauftragt, hier nach ihren Möglichkeiten für Besserung zu sorgen. Zunächst richtete die Stadt einen Appell an die Geschäftsinhaber der Innenstadt, ihr Geschäft entsprechend auf dem Stadtplan, der auf OpenStreetMap beruht, zu markieren. Dies brachte allerdings nicht den erhofften Erfolg. Dabei könne, wie die Stadt Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung nun betont, jeder helfen, öffentlich zugängliche Orte nach ihrer Rollstuhlgerechtigkeit zu markieren und so dazu beitragen, dass der Alltag von Rollstuhlfahrern, Eltern mit Kinderwagen oder Rollatoren-Nutzern planbarer wird. Neben der Markierung der Rollstuhlgerechtigkeit können auch Fotos zu einem Ort hochgeladen werden oder besondere Hinweise in Kommentarform verfasst werden. So ergibt sich ein noch umfassenderes Bild des Ortes und Nutzer können besser abwägen, ob der Ort für sie zugänglich ist.
Deshalb haben sich nun Mitarbeiter der Stadtverwaltung selbst auf den Weg gemacht und nach und nach öffentlich zugängliche Gebäude in der Innenstadt überprüft und auf der Karte nach einem Ampelsystem bewertet. Grün bedeutet, dass der Eingang und alle Räume stufenlos erreichbar und die Toiletten, falls vorhanden, rollstuhlgerecht ausgestattet sind. Ein gelbes Gebäude ist teilweise barrierefrei. Das bedeutet, am Eingang gibt es maximal eine Stufe, die nicht höher ist als etwa eine Hand breit. Innen sind die zumindest wichtigsten Räume ohne Stufen zu erreichen. In einem rot gekennzeichneten Gebäude ist auch das nicht der Fall.
Ein Anfang ist somit gemacht, allerdings gibt es in Wolfenbüttel noch immer viele graue, also nicht klassifizierte Gebäude. Hier hofft die Stadtverwaltung nun doch noch auf zahlreiche „Mitmacher“ in den nächsten Wochen.
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