Windpark - 90 Bürger besuchten Infoveranstaltung




Volzum. Am Dienstag, 7. Januar 2014 versammelten sich interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Volzum, um sich über den geplanten Windpark Ahlum 01 zu informieren. Eingeladen hatte die Bürgerinitiative Windpark-ADe, um insbesondere über das Thema Lärm mit den Besuchern zu sprechen. Das Interesse war riesig, das Dorfhaus Volzum war bis auf den letzten Platz gefüllt: Rund 90 Bürger waren der Einladung gefolgt.

Von den sichtbaren und hörbaren Auswirkungen während der Bauphase und des zunächst auf 20 Jahre projektierten Betriebs werden die Dörfer Ahlum, Dettum, Apelnstedt und besonders Volzum, das in der vorherrschenden Hauptwindrichtung des Industrieparks liegt, betroffen sein.

Herr Mitwollen von der Bürgerinitiative gab eine anschauliche Einführung über die Lärmmessung und die aktuellen Grenzwerte. Anhand einer Landkarte wurde die Größe und Lage des geplanten Windparks deutlich. Es wurde offenbar, dass der geplante Abstand der Windenergieanlagen von 1000 m zur Wohnbebauung in Volzum nicht ausreicht, diese Grenzwerte sicher einzuhalten. Die gesundheitlichen Folgen von dauerhafter Lärmeinwirkung sind individuell unterschiedlich. Es wird aber häufig von Kopfschmerzen, erhöhtem Bludruck, Schwindelgefühlen berichtet. Lärm wirkt auf den menschlichen Organismus – und auch auf Tiere (hier: Pferde, Schweine, Kühe, Hühner, Hunde …) nicht nur im jeweils höhrbaren Bereich, sondern auch durch Schallereignisse jenseits der Hörbarkeit, die aber dennoch lebende Organismen in Schwingungen versetzen und deren Funktionsweise beeinflussen.

Anschließend berichtete Christian Hecker über einige Aspekte des Landschaftsschutzes in der betroffenen Region zwischen Elm und Asse, die eine einmalige Landschaftsformation darstellt. Obwohl diese Landschaft dafür bekannt ist, dass es oft windig ist, stellt sie keine optimale Windausbeute in Aussicht. Deshalb sind zurzeit dem Stand der Technik entsprechende Windenergieanlagen vorgesehen, die mit einer Höhe von 185 m Luftschichten erreichen, in denen gleichmäßigere und stärkere Luftbewegungen vorherrschen.

Für das Land zwischen Elm und Asse, in das viele Bürger eingewandert sind, weil sie in Kontakt mit der Natur leben wollen und deshalb auch teilweise erhebliche Fahrten zum Arbeitsplatz in Kauf nehmen, bedeutet der geplante Windpark eine deutliche Minderung ihrer Lebensqualität. Geschützte Vogelarten wie der Rotmilan haben hier Brutplätze. Das Gebiet ist ein Durchzugsgebiet für Kranich, Silber- und Graureiher und die bedrohten Kiebitze. Hier wurde deutlich, dass es dringend eine umfangreiche und vor allem unabhängige Untersuchung des Gebietes bedarf, um Schäden für die Vogelwelt zu verhindern.

In der abschließenden Diskussion wurden die Sorgen und Befürchtungen der Volzumer Bürger offensichtlich. Es wurde darauf hingewiesen, dass alle Bürger im Internet oder beim ZGB in Braunschweig Einsicht in die Planungsunterlagen nehmen können. Stellungnahmen sind beim ZGB bis zum 22. Januar persönlich abzugeben und den Empfang der Stellungnahme sollte man sich vom ZGB schriftlich mit Stempel bestätigen lassen.


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