Windpark bei Vahlberg geplant: Grüne fordern Bürgerbeteiligung

Die Anwohner sollen vom Windpark vor der eigenen Haustür auch profitieren - etwa durch günstigeren Strom.

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Symbolbild | Foto: Bündnis 90/Die Grünen

Vahlberg. Die Volkswind GmbH, die Deutsche Tochter des Schweizer Atomkonzerns Axpo, plant in der Gemeinde Vahlberg einen Windpark zu errichten. Die Grünen begrüßen den Bau des Windparks und wollen um die Akzeptanz der Windkraft in der Bevölkerung zu erhöhen alle Möglichkeiten nutzen. Das teilt der Ortsverband Elm Asse Fallstein von Bündnis 90/Die Grünen in einer Pressemitteilung mit.


Dazu bedarf es nach Aussage der Grünen drei grundsätzlicher Maßnahmen. Zum Ersten müssen die technischen Möglichkeiten zur Reduzierung der Belastung für die anwohnende Bevölkerung im vollen Umfang genutzt werden, zum Beispiel radargestützte Leuchtfeuer. Zweitens gilt es die Bevölkerung bei der Planung der Anlagen, im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens einzubeziehen. Ein dritter Baustein für die Akzeptanz von Windkraftanlagen ist die Bürgerbeteiligung. Bündnis 90/Die Grünen will sich in diesem Sinne im Kreistag einsetzen.

Die Grünen begrüßen den Ausbau der Erneuerbaren Energien bedauern aber wenn dies ohne Bürgerbeteiligung passiert. Lutz Seifert, Ratsmitglied der Gemeinde Vahlberg, sagt: „Schon im vorletzten Jahr habe ich Kontakt mit der Volkswind GmbH aufgenommen um zu klären, welche Möglichkeiten einer Bürgerbeteiligung an dem Windpark möglich sind. Leider ohne Erfolg.“

Bürger bei Planung und Nutzung miteinbeziehen


Angelika Uminski, Ratsmitglied der Samtgemeinde Elm-Asse sagt: „Obwohl die Mehrheit der Gesellschaft einem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien positiv gegenübersteht, geht dieser nicht voran. Die Energiewende muss als Bürgerbewegung gestaltet werden. Die Bürger müssen bei der Planung und Nutzung mit einbezogen werden. Erst wenn die anwohnende Bevölkerung die Gestaltungsmacht über die Region, in der sie lebt zurückerobert und nicht das Gefühl der Ohnmacht obsiegt, wird es eine breite Akzeptanz geben. Hier geht es darum, die Interessen der anwohnenden Bevölkerung im Bezug auf die Gestaltung ihres Lebensumfeldes mit den Interessen der Windparkbeteiber in Einklang zu bringen. Dabei kann es nicht darum gehen, dass pauschal gebaut wir, was möglich ist, sondern was gegenüber den Bürgerinteressen vertretbar ist. Bei der Höhe der Anlagen, den konkreten Standorten und technischen Verbesserungen, wie etwa der Pflicht zur bedarfsgerechten Befeuerung von Windkraftanlagen (Abschaffung des Dauerblinkens), ist noch viel Gestaltungsspielraum, der genutzt werden muss!"

Hilmar Nagel, Kreistagsmitglied im Umweltausschuss, sagt: „Um die Akzeptanz von Windparks in der Nähe von Dörfern zu erhöhen, ist eine Bürgerbeteiligung vorteilhaft. Dies zeigt zum Beispiel der Blick nach Nordfriesland. Dort sind über 90 Prozent der Windparks in Bürgerhand. Wenn Grundeigentümer und Bevölkerung sich zusammenschließen ergibt dies Bürgerenergie. Leider hat die Politik dies im Landkreis Wolfenbüttel nicht unterstützt.“

"Der Wind gehört allen"


Lutz Seifert, Gemeinderatsmitglied der Gemeinde Vahlberg, sagt: „Der Wind gehört doch nicht nur den Landeigentümern dessen Flächen in einem Windvorranggebiet liegen. Der Wind gehört allen. Aus diesem Grunde sollen auch alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger die Vorteile eines Windparks vor der Haustür nutzen können, wie zum Beispiel günstigeren Strom und eine Gewinnbeteiligung, und nicht nur die Nachteile, wie zum Beispiel die Veränderung der Landschaft, hinnehmen müssen.“


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