Wolfenbüttel. Johann Rosenmüller? Den meisten Wolfenbüttelern wird der einstmalige Hofkapellmeister kein Begriff sein, die mächtige Gedenktafel in St. Johannis kaum jemand kennen. Das dürfte sich in diesem Jahr ändern, denn ein großes überschulisches Kooperationsprojekt tritt an, die beeindruckende Musik des Barockkomponisten ins gesamtstädtische Bewusstsein zu heben. Das berichtet das Gymnasium im Schloss.
Initiiert wurde das Projekt vom Leipziger Ensemble 1684, das sich als Botschafter für die Musik Rosenmüllers versteht, mitgetragen und -gestaltet wird es von gleich vier Wolfenbütteler Klangkörpern: Neben dem Orchester des Gymnasiums am Schloss und der Bläser AG am THG sind das Bläserconsort St. Thomas und die Kantorei an St. Marien beteiligt, gesamt etwa 150 Musiker und Musikerinnen.
Zwar ist das Konzert am 29. September in der Trinitatiskirche noch fern, dennoch wird in Wolfenbüttel seit Jahresbeginn bereits fleißig gerosenmüllert. Am 15. Mai kamen nun erstmals die künstlerischen Leiter des Leipziger Ensemble, Gregor Meyer und Markus Berger, 1684 zu einer Workshop-Einheit mit dem Orchester des Gymnasiums am Schloss in die Stadt.
Nicht nur bei den Schülern war eine gewisse Aufregung vor der ersten Probe mit Gregor Meyer (immerhin Gewandhauschorleiter) zu spüren, auch Musiklehrer Cornelius Krause war gespannt, ob er den Boden für die Feinarbeit gut bereitet hatte. Hatte er! Bereits die ersten Takte einer auf dem Programm stehenden Rosenmüller-Sinfonia ließen erkennen, dass hier etwas Großes entstehen würde. Die Leipziger waren sichtlich beeindruckt vom Probenstand und davon, mit welch feierlichem Ernst und großer Konzentration die jungen Musiker zu Werke gingen. Und auch bei den Schülerinnen und Schülern wich der Respekt vor Musik und Dirigenten zunehmend der Freude am Musizieren. Eine Schülerin brachte es treffend und stellvertretend für alle auf den Punkt: "Wir sind in der Probe richtig zusammengewachsen!"
Bereits am 19. Juni wird eine weitere Workshop-Einheit mit Gregor Meyer in Wolfenbüttel stattfinden, dann mit der Bläser-AG des THG. Möge das Projekt weiter so gut gedeihen.
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