Fümmelse. Mit Beginn des neuen Schuljahres im August dieses Jahres erwartet die Grundschule Fümmelse mehr Schüler als dafür Klassenräume zur Verfügung stehen. Und auch für die Folgejahre prognostiziert der aktuelle Schulbericht einen erheblichen Anstieg der Schülerzahl, bei dem mögliche Auswirkungen der beiden Fümmelser Neubaugebiete noch nicht berücksichtigt sind. Das berichtet die Stadt Wolfenbüttel den politischen Gremien in einer Verwaltungsvorlage und sucht nach Lösungen.
Zur Zeit verfügt die Grundschule Fümmelse über sieben Klassenräume, von denen einer jedoch im Obergeschoss liegt und aufgrund einer fehlenden Fluchttreppe zur Schaffung eines zweiten Rettungsweges im Brandfall nicht mehr genutzt werden darf. Bislang stellt dies für die 98 Schulkinder, die in genau sechs Unterrichtsklassen beschult werden, kein Problem dar. Doch mit dem neuen Schuljahr steigt die Schülerzahl bereits um elf Kinder auf insgesamt 109 an und eine neue Klasse muss geschaffen werden. Für das Schuljahr 2024/25 werden sogar insgesamt 162 Schulkinder und acht Klassen prognostiziert. Wie geschrieben, ohne Berücksichtigung der neuen Baugebiete.
Wie die Stadt in ihrer Verwaltungsvorlage angibt, sei es nicht machbar eine Fluchttreppe vom oberen Klassenraum aus zu errichten. Diese müsste einen Mindestabstand zu den Fenstern im Erdgeschoss einhalten, was jedoch soviel Raum in Anspruch nehmen würde, dass der Schulhof nicht mehr von Löschfahrzeugen befahren werden könnte, um im Notfall die Rückseite des Schulgebäudes zu erreichen.
Pro und Contra
Die Stadtverwaltung hat bereits mehrere organisatorische als auch bauliche Lösungsansätze für das Problem erarbeitet, die allesamt mit einer Pro- und Contrabetrachtung daherkommen. So könnte man etwa den Schulbezirk verändern und die Leinder und Adersheimer Kinder der Grundschule in Cramme zuordnen. Doch in einem Fazit wird diese Lösung nicht empfohlen, da eine stetige Veränderung der Schulbezirke keine Kontinuität für alle Betroffenen mit sich brächte. Die Schaffung einer Außenstelle der Grundschule Fümmelse in Adersheim hingegen soll geprüft werden.
Die "Alte Schule" in Fümmelse könnte zur Außenstelle werden. Archivfoto: Max Förster Foto: Max Förster
Aber auch eine Außenstelle innerhalb Fümmelses zieht man in Betracht. Hierfür käme die 200 Meter entfernte "Alte Schule" in Frage, die heute als örtliches Gemeinschaftshaus genutzt wird. "Der Aufwand im baulichen Bereich erscheint hoch, müsste aber noch genauer ermittelt werden", heißt es seitens der Stadt. Auch hier gebe es zunächst Brandschutzmaßnahmen zu ergreifen.
Eine Containerlösung scheidet nach Ansicht der Verwaltung derzeit eher aus, da diese, sofern sie nicht direkt auf dem Schulgrundstück stehen, mit Sanitäranlagen ausgestattet werden müssten. Zudem sei ein sicherer Schulweg zu gewährleisten und die Anlage einzuzäunen.
Ein Wanddurchbruch könnte helfen
Die Schulleitung favorisiert jedoch eine andere kurzfristige Lösung. Der zur Zeit ungenutzte Klassenraum im Obergeschoss könnte nutzbar gemacht werden, indem der erforderliche zweite Flucht- und Rettungsweg nicht über eine Treppe zum Schulhof, sondern über einen Wanddurchbruch zu einem danebenliegenden Computer-Raum geschaffen wird, von wo aus über das Fenster ein Notausstieg angebaut wird, der im Vorgarten endet. Hierfür seien laut Stadtverwaltung noch brandschutztechnische und denkmalpflegerische sowie weitere bauliche und auch finanzielle Fragen zu klären, wobei auch sie erklärt, dass diese Option in Betracht kommen könnte.
Das Thema wird am 26. Februar im Schulausschuss behandelt. Bis zur Sitzung im Mai soll dann ein Lösungsvorschlag unterbreitet werden. der bis zum Schuljahresbeginn 2019/2020 umgesetzt werden kann.
Hier geht es direkt zur umfangreichen Verwaltungsvorlage, mit allen Lösungsansätzen und derer Pros und Contras.
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