Wolfenbüttel. Der Wohnrum für Flüchtlinge wird in der Stadt allmählich knapp (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Bürger werden gebeten, freie Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Dabei sollen diese aber nicht alleine gelassen werden, forderte nun die Gruppe Bündnis für Soziale Gerechtigkeit/ DIE LINKE im Rat der Stadt Wolfenbüttel.
Dazu legte die Gruppe im gestrigen Sozialausschuss einen Antrag vor. Laut diesem solle die Verwaltung beauftragt werden zu prüfen, inwiefern man Bürger bei der Bereitstellung von Wohnraum zu unterstützen kann.
„Natürlich möchten wir die Container vermeiden. Aber wir wissen nun, dass das nicht geht. Deshalb soll unser Ziel sein, dass die Container so kurze Zeit wie nötig stehen bleiben. Unser Antrag zielt darauf ab, die Wohnungssuche noch intensiver zu betreiben und zu bewerben. Und wir schlagen vor, dass man Bürger dabei unterstützt, wenn sie Wohnraum vermieten möchten“, erklärte Florian Röpke den Antrag seiner Gruppe.
Die Hilfe soll laut Röpke nicht nur aus finanzieller Unterstützung bestehen, sondern auch aus Beratung und Begleitung. So könne man beispielsweise ein Konzept erstellen mit dem man nochmals um Wohnraum auch privater Vermieter werben könnte.
Ausschussmitglied Eckbert Schulze (CDU) begrüßte den Vorschlag wie alle anderen Ausschussmitglieder, wies aber darauf hin, dass auch die Ortsteile in Augenschein genommen werden müssen. „Wir sollten nicht nur in der Kernstadt gucken, sondern auch in den Ortsteilen. Dort sehe ich durchaus Potential“, so Schulze.
Der Antrag der Gruppe wurde abschließend einstimmig angenommen und soll am 16. März auf die Tagesordnung des Verwaltungsausschusses.
Antrag der Gruppe Bündnis für Soziale Gerechtigkeit/ DIE LINKE im Rat der Stadt Wolfenbüttel:
„Leider ist die Bereitschaft Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen oftmals sehr gering. Ein Grund dafür Ist, neben meist unbegründeten Vorurteilen und Ängsten, die Furcht durch die Vermietung finanziellen Schaden zu erleiden und auf möglichen entstehenden Kosten oder Folgekosten „sitzenzubleiben".
Gerade für private Vermieter, die „nur" wenige Wohnungen vermieten, dürften diese Befürchtungen oft ausschlaggebend sein. Dieser Prüfantrag ist daher auch sehr offen formuliert, die grundsätzliche Fragestellung dahinter lautet: Was könnte die Stadt tun (auch in Absprache mit dem Landkreis natürlich), um potentielle Vermieter/Anbieter zu unterstützen und zu motivieren Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen? Denkbar wären zum Beispiel Sanierungshilfen bei Ein- und/oder Auszug, verbindliche Hilfszusagen (auch nicht finanzielle) während der Vermietung, oder sonstige Fördermöglichkeiten, neben der bereits von der Stadt beworbenen Mietübernahme.
Im Idealfall entstünde so ein konkretes Konzept, über das dann politisch entschieden werden müsste, mit dem man effektiv (nochmals) um Wohnraum auch privater Vermieter werben könnte. Auch für Mieter, bzw. Privathaushalte selbst könnte es durchaus interessant sein, zum Beispiel als junger Mann einen Studenten als Flüchtling aufzunehmen und quasi eine Wohngemeinschaft zu bilden, mit dem möglichen Nebeneffekt einer günstigeren Miete. Auch hier sollte man Unterstützungsmöglichkeiten prüfen und diese entsprechend kommunizieren und bewerben. Da man sich partei- und gruppenübergreifend einig ist, dass die Containerlösung keine gute Lösung ist, sondern vielmehr aus der Not geboren, kann das gemeinsame Ziel dann nur sein, den Zeitraum einer solchen Lösung so gering wie möglich zu halten, dazu soll dieser Prüfantrag einen ersten kleinen Beitrag leisten.
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