Wolfenbüttel bewirbt sich um Siegel „Stadtgrün – naturnah“

Die Stadt habe schon vor einigen Jahren mit einem naturnahen Grünflächenmanagement begonnen.

Anja Hartlich und Arne Obermayr (Abteilung Grünflächen der Stadt Wolfenbüttel), Dr. Uwe Messer (Kommunen für biologische Vielfalt) und Martina Münstermann-Kreifels (Umweltbeauftragte der Stadt Wolfenbüttel) bei einem der Blühstreifen im Waldenburger Park (v. li.).
Anja Hartlich und Arne Obermayr (Abteilung Grünflächen der Stadt Wolfenbüttel), Dr. Uwe Messer (Kommunen für biologische Vielfalt) und Martina Münstermann-Kreifels (Umweltbeauftragte der Stadt Wolfenbüttel) bei einem der Blühstreifen im Waldenburger Park (v. li.). | Foto: Stadt Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Nach einem Ratsbeschluss zum Thema „Biodiversitätsstrategie“ im Juni 2021 wurde die Stadt Wolfenbüttel im Januar 2022 Mitglied im Verein „Kommunen für biologische Vielfalt“. Die Mitgliedskommunen können sich für die Zertifizierung mit dem Siegel „Stadtgrün – naturnah“ bewerben, wenn sie bereits Aktivitäten im Bereich naturnahes Grünflächenmanagement nachweisen können. Wie die Stadt Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung berichtet, ist dies jetzt geschehen.



Die Abteilung Grünflächen der Stadt Wolfenbüttel hat bereits vor gut fünf Jahren, mit der Anlage von Blühstreifen, zum Beispiel im Waldenburger Park, erste gezielte Maßnahmen in dieser Richtung ergriffen. Derzeit verfügt die Stadt über rund 16.000 Quadratmeter Blühflächen an 30 verschiedenen Standorten.

Umstellung auf extensive Pflege


Im Jahr 2020 wurden zahlreiche Rasenflächen auf extensive Pflege umgestellt. Statt 15 Mähgängen pro Jahr wird auf wenig genutzten Flächen oder in Teilbereichen von Grünanlagen, wie auf dem Spielplatz Saffeweg, nur noch zweimal jährlich gemäht. Hierfür wurde auch der Maschinenpark mit insektenschonender Mähtechnik ausgestattet. Inzwischen kann die Stadt Wolfenbüttel artenreiche Wiesenflächen auf über 200.000 Quadratmetern Fläche als Lebensraum für Insekten und andere Tiere anbieten.

Staudenmischpflanzung „Sibersommer“ auf dem Kreisel Leipziger Straße/Doktorkamp.
Staudenmischpflanzung „Sibersommer“ auf dem Kreisel Leipziger Straße/Doktorkamp. Foto: Stadt Wolfenbüttel


Die Abteilung Grünflächen entwickelte weitere Projekte und Ideen, um durch die nutzbringende Wirkung auf und in den Grünanlagen der Stadt Beiträge zur Biodiversität, zur Abmilderung der Folgen des Klimawandels und des Artensterbens und zur Steigerung der Qualität des städtischen Lebensumfeldes zu leisten. Gleichzeitig wurde erkannt, dass der Bürgerdialog, die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, sowie die Öffentlichkeits- und Umweltbildungsarbeit noch verbessert werden können, obwohl es bereits zahlreiche Projekte mit verschiedenen Schulen gibt.

"Ein schlüssiges Gesamtkonzept"


In den vergangenen Monaten wurde ein neues Pflegekonzept in Zusammenarbeit mit einem Planungsbüro erarbeitet, so dass nun ein schlüssiges Gesamtkonzept für die naturnahe Unterhaltungspflege sämtlicher Grünflächen der Stadt Wolfenbüttel vorliege.

Prüfung am Montag


Am Montag fand nun die Prüfung durch die Zertifizierungskommission der „Kommunen für biologische Vielfalt“ statt. Angaben wurden vor Ort überprüft und hinterfragt, Grünflächen wurden begutachtet und weitere Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. In diesem Rahmen wurde auch eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der ortsansässigen Naturschutzorganisationen, des Landkreises, der Umweltbeauftragten, von Stiftungen und weiteren interessierten Organisationen gegründet, um diese Vorschläge zu konkreten Projekten werden zu lassen.

Als beispielhaft wurden die beiden Kreisel mit Staudenmischpflanzungen (Ahlumer Straße und Leipziger Straße) benannt. Sie weisen eine sehr hohe Artenvielfalt und wechselnden Blütenflor im Jahreslauf auf. Sie bieten neben dem ästhetischen Blühaspekt Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Tierarten.


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