Wolfenbüttel – Eine Stadt zum Feiern?

von Jan Borner


Auch heute ist die Lessingstadt noch nicht unbedingt als Partymetropole bekannt. Symbolfoto: Archiv
Auch heute ist die Lessingstadt noch nicht unbedingt als Partymetropole bekannt. Symbolfoto: Archiv | Foto: Thorsten Raedlein



Wolfenbüttel. Es heißt, Gotthold Ephraim Lessing habe sich zuweilen etwas gelangweilt in Wolfenbüttel. Auch heute ist die Lessingstadt noch nicht unbedingt als Partymetropole bekannt. Dabei tut sich durchaus etwas für die jungen Leute hier in der Stadt: Noch am heutigen Freitag wurde der neue Jugendplatz an der Langen Straße eröffnet. Neben dem bereits bestehendem Skateplatz, gibt es nun noch eine Parkouranlage, eine Fußball- und Basketballfläche und Bereiche zum Grillen und Chillen. Mitglieder des Wolfenbütteler Jugendparlamentes (JuPa) sind sich allerdings einig: In Sachen Feiermöglichkeiten müsste sich noch einiges tun.

Am Donnerstagabend besuchten sieben Mitglieder des Wolfenbütteler Jugendparlamentes die CDU-Wählbar, um im Rahmen einer öffentlichen Diskussion zu erörtern, was Wolfenbüttel für junge Menschen attraktiv macht und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Im Freizeitangebot stehe die Lessingstadt gut da, darin waren sich die jungen Parlamentarier einig. Was das Feiern angehe, gebe es allerdings noch deutlichen Bedarf. Zwar gebe es Events wie das Summertime-Festival oder, wie in den vergangenen zwei Jahren, das stars@ndr2-Festival, ein kontinuierliches attraktives Angebot gebe es allerdings nicht wirklich, erklärten die JuPa-Mitglieder: "Wenn man feiern geht, dann fährt man eher nach Braunschweig", hieß es.

Hoffnung "Jugendcafé"


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SIeben Mitglieder des JuPa zu Besuch in der CDU-Wählbar, Foto: Jan Borner



Mit der Idee eines Jugendcafés gibt es allerdings die Hoffnung, daran etwas zu ändern. Bereits seit gut einem Jahr gibt es die Pläne, in der Innenstadt einen soziokulturellen Treffpunkt und Veranstaltungsort zu schaffen. Mit Café- und Barbetrieb, Ausstellungen „junger Kunst“, mit Konzerten, Poetry-Slams und vielen weiteren Möglichkeiten sollen junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren angesprochen werden. Wichtig hierbei: Die jungen Leute sollen sich bei der Errichtung und bei dem Betrieb des Jugendcafés maßgeblich mit einbringen. Die Stadtjugendpflege initiierte mit dem JuPa unter Einbeziehung des Allgemeinen Studierendenausschusses (ASTA) der Ostfalia, des Fachschaftsrates der Fakultät Soziale Arbeit und dem Stadtjugendring bereits ein offenes Beteiligungsprojekt, dessen Arbeit zurzeit noch im vollen Gange ist. Nach mehreren Projektgruppentreffen ist die größte Herausforderung im Moment die Suche nach den passenden Räumlichkeiten. Wie Henry Groß vom JuPa erklärte, sei es das Ziel, bis Herbst oder Winter diesen Jahres einen geeigneten Raum zu haben, um dann bis zum Frühjahr nächsten Jahres die Gestaltung fertig stellen zu können. Klar sei jedenfalls: Das Projekt "Jugendcafé" stehe im Jugendparlament nun ganz oben auf der Liste.

Unterstützung durch die Stadt


Entschieden werden, muss dann allerdings auch noch, wie das Jugendcafé betrieben wird. Die Stadtverwaltung hat hierfür bereits zwei Möglichkeiten vorgeschlagen: In einer ersten Variante obliegt die Anmietung der Räume der Stadt Wolfenbüttel, die auch als Betreiber auftritt. Entsprechendes Personal müsste von der Stadt gestellt werden. Der laufende Betrieb wie zum Beispiel der Thekenbetrieb und der Service wäre hierbei allerdings durch die interessierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu leisten. Eine zweite Variante wäre hingegen, dass die Stadt die Räume anmietet, aber weitestgehend den Betrieb und die kulturelle und künstlerische Programmgestaltung der aus JuPa, ASTA und weiteren Akteuren bestehenden Projektgruppe überträgt. Hier erklärten die JuPa-Mitglieder, dass eine Unterstützung der Stadt bei dem Betrieb der Einrichtung zumindest anfänglich sehr hilfreich sei.


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