Wolfenbüttel. Die Stadt soll ein neues Baugebiet in der südöstlichen Adersheimer Straße erhalten, zumindest wenn der Rat der Stadt in seiner morgigen Sitzung in der Lindenhalle dafür stimmt. Bislang sind die Flächen gewerblich genutzt worden.
Dort soll nun eine viergeschossige Seniorenresidenz mit Pflegeeinrichtung und 131 Plätzen, eine Wohnanlage für betreutes Wohnen mit 46 Wohneinheiten nebst Seniorentagespflege mit 20 Plätzen in viergeschossiger Bauweise mit Staffelgeschoss entstehen. Neben den Wohneinrichtungen für Senioren sieht der Plan ein Wohnquartier mit vier Mehrfamilienhäusern samt 52 Wohneinheiten vor. Diese sollen in drei- beziehungsweise viergeschossiger Bauweise entstehen und sich zu den Wohnungen der benachbarten Ackerstraße einreihen.
Straße soll nach schwarzem Gelehrten benannt werden
Für die im entsprechenden Bebauungsplan festgesetzte Planstraße ist die Vergabe eines neuen Straßennamens erforderlich. Es wird dafür die Straßennamenbezeichnung "Anton-Wilhelm-Amo-Straße" zum Beschluss empfohlen. Amo war der erste bekannte Philosoph afrikanischer Herkunft in Deutschland, der am Hofe des Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel aufwuchs und später an den Universitäten Wittenberg, Halle und Jena lehrte.
Um 1700 wurde Amo im heutigen Ghana geboren und kam 1707 über Amsterdam, vermutlich versklavt und als "menschliches Geschenk" der Westindischen Kompanie, an den Hof des Herzogs Anton Ulrich. 1708 wurde Amo in der Schlosskapelle Salzdahlum in Wolfenbüttel evangelisch getauft und 1721 konfirmiert. Seine Taufpaten und Namensgeber waren der Herzog und dessen Sohn August Wilhelm, die ihn fortan förderten.
1727 verließ er den Braunschweiger Hof, um an der Universität Halle zunächst Philosophie und später auch Jura zu studieren. Im Weiteren studierte und lehrte er Philosophie in Wittenberg und Jena. Etwa 1746 verließ er Deutschland Richtung Ghana, wo er fortan lebte und 1784 verstarb.
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