Wolfenbüttel: Zwei Millionen Euro für die Inklusion

von Thorsten Raedlein


| Foto: Anke Donner )



Wolfenbüttel. Der Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen der Stadt hat das "Maßnahmenkonzept Inklusive" – wenn auch mit Bauchschmerzen – abgenickt. Rund 1,6 Millionen Euro sind hierfür vorgesehen. Mit den bereits im Haushalt verplanten 400000 Euro ergibt das ein Kostenvolumen von zwei Millionen Euro, die von der Stadt in die Schulbauten gesteckt werden.


Das Maßnahmenkonzept der baulichen Herrichtung für die inklusive Beschulung nimmt zuerst festgelegte Schwerpunktschulen in den Fokus der Untersuchung und wird anschließend mit den bei der Umsetzung und im Schulbetrieb gewonnen Erfahrungen bis 2018 auf alle Wolfenbütteler Schulen übertragen. Als Schwerpunktschulen wurden die Wilhelm-Busch- Grundschule und das Gymnasium Große Schule festgelegt. Faktisch wurden die Erich-Kästner- Hauptschule und die Leibniz-Realschule als einzige Schulformen im Stadtgebiet zu Schulen für sämtliche sonderpädagogische Förderbedarfe. Darüber hinaus ist die IGS II / Lessing-Realschule an der Ravensberger Straße ebenfalls umzugestalten und mit den notwendigen Einrichtungen für einen inklusiven Schulbetrieb auszustatten.




Die Notwendigkeit und Forderung, Gebäude und Anlagen barrierefrei zu gestalten, ergibt sich aufgrund gesetzlicher Vorschriften, nach denen die Schulträger die erforderlichen Schulanlagen zu errichten, mit den für die inklusive Beschulung notwendigen Einrichtungen auszustatten und ordnungsgemäß zu unterhalten haben. "Leider werden hier Aufgaben von oben nach unten delegiert und wir als Kommune bleiben am Ende an den Kosten hängen", kritisiert Kämmerer Knut Foraita das Verhalten der Länder.




Im Vordergrund steht die barrierefreie Erschließung der Gebäude durch Aufzugsanlagen und Rampen sowie die Einrichtung notwendiger Sanitäranlagen, hiernach sollen flankierende Maßnahmen wie akustische Ertüchtigungen und Maßnahmen zur besseren Orientierung umgesetzt werden. Bereits jetzt zeigen sich erforderliche Brandschutzmaßnahmen, die aufgrund der geplanten Umbaumaßnahmen nötig werden. Unter anderem durchstoßen die Aufzugsanlagen in der Regel die horizontale Brandabschnittsbildung der Nutzungseinheiten in den Schulen, weshalb mindestens eine hochfeuerhemmende wenn nicht sogar eine feuerbeständige Ausbildung der Aufzugsschächte erforderlich wird. Daher hat die Verwaltung nach derzeitigem Kenntnisstand die Überarbeitung der Brandschutzkonzepte veranlasst, wodurch am Ende die Kosten noch steigen können. "Bauen im Bestand ist leider schwer zu kalkulieren", so Foraita.











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