Wolfenbüttel. Die Wolfenbütteler SPD-Landtagsabgeordnete Dunja Kreiser richtet sich in einem offenen Brief an die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Wolfenbüttel und appelliert, sich an die neuen Corona-Verschärfungen zu halten und in gegenseitiger Rücksicht diese Krise zu überstehen. Wir veröffentlichen diesen offenen Brief unkommentiert und ungekürzt.
Liebe Wolfenbüttelerinnen und Wolfenbütteler,
nachdem sich die allgemeine Lage und das Infektionsgeschehen nach einem für uns alle harten und entbehrlichen Frühjahr voller Einschränkungen im Sommer langsam wieder beruhigt hatte, ist die Zuversicht in uns gewachsen, dass wir die Pandemie gemeinsam besiegen können. Mit einem erneuten Anstieg der Infiziertenzahlen wird diese Zuversicht nun abermals auf eine harte Probe gestellt. Erneut sorgen sich Gastronomen, Selbstständige, Künstler, kleine und mittelständische Betriebe und viele mehr um ihre Existenz im Zuge des jüngst von Bund und Ländern beschlossen Maßnahmenkataloges. Erneut müssen wir alle mit einer weitgehenden Stilllegung des Öffentlichen Lebens und mit verschärften Einschränkungen im Privaten fertig werden.
Und dennoch ist es richtig und im wahrsten Sinne des Wortes überlebenswichtig, dass diese zielgerichteten neuen Maßnahmen, auf die sich Bund und Länder in Verlauf der Woche verständigt haben, konsequent befolgt werden und wir weiterhin solidarisch und geschlossen zusammenstehen. Wir alle müssen uns vor Augen führen, was diese brutale und tödliche Pandemie anrichten wird, wenn wir erst die Kontrolle über sie verlieren. Wir dürfen unsere Hoffnung, unseren Mut und unser Gemeinschaftsgefühl nicht aus den Augen verlieren. Wir haben es schon einmal alle zusammen geschafft, die Infiziertenzahlen wieder drastisch zu reduzieren und wir sind als Zivilgesellschaft stark genug, das auch ein zweites Mal hinzubekommen.
Auch für uns Politikerinnen und Politiker ist so eine Pandemie nichts Alltägliches. Im Laufe der letzten Monate wurde auf Bundes- und auch auf Landesebene vieles im Kampf gegen Corona unternommen. Einschränkungen des gesellschaftlichen, sozialen und ökonomischen Alltagslebens auf der einen Seite, Hilfspakete und Lockerungen auf der anderen Seite. Vieles davon war richtig sowohl im Hinblick auf die Pandemiebekämpfung als auch in Bezug auf das Abfedern der schlimmsten wirtschaftlichen und sozialen Folgen. Einiges war in der Rückbetrachtung sicherlich auch fehlerbehaftet. Doch wie die gesamte Gesellschaft lernt auch die Politik im Laufe dieser unberechenbar scheinenden Coronapandemie stetig dazu. Mittlerweile ist sehr genau bekannt, welche Maßnahmen welche Effekte und Folgen haben. Daher sind die aktuellen Maßnahmen auch nicht mehr so umfassend und deutlich zielgerichteter als noch im Frühling. Ich kann Ihnen an dieser Stelle versichern, dass parteiübergreifend wirklich alles unternommen wird, um bestmöglichen Gesundheitsschutz zu gewährleisten und gleichzeitig unsere Freiheit und unser Zusammenleben so gut wie möglich zu schützen. Daher bin ich auch überzeugt, dass die jüngst beschlossenen Maßnahmen diesen Spagat zwischen Gesundheitsschutz, Freiheitsrechten und Ökonomie mit gleichzeitigem Blick auf das Infektionsgeschehen in angemessener Form meistern können. An dieser Stelle möchte ich noch einmal ausdrücklich auf die Wirtschaftshilfen vor allem auch für die von den Maßnahmen besonders betroffenen Soloselbstständigen verweisen, welche mit den Einschränkungen einhergehen.
Liebe Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Wolfenbüttel, ich weiß, dass wir ein starker und solidarischer Landkreis sind. Die nächsten Wochen, ja vielleicht sogar Monate, werden für uns alle nicht leicht werden und unser Miteinander vor eine schwere Prüfung stellen. Stellen wir uns dieser Prüfung. Wenn wir aufeinander achten, uns gegenseitig unterstützen und auch weiterhin diszipliniert und entschlossen die nötigen Maßnahmen umsetzen, Abstands- und Hygieneregeln beachten, dann werden wir die Pandemie besiegen und das unbeschwerte schöne Leben in diesem wundervollen und vielfältigen Landkreis schon bald wieder vollumfänglich genießen können. Dieses Ziel sollten wir bei allen berechtigten Sorgen niemals aufgeben.
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