Wolfenbütteler Quartett bei Senioren-Basketball-WM in Argentinien dabei

Sie fliegen nach Südamerika, wo vom 25. August bis zum 3. September die Weltmeisterschaften für Seniorenteams stattfinden.

Das Wolfenbütteler Trio für Argentinien in der Altersklasse 75plus (von links): Peter Ammon, Jürgen Wohlers und Burkhard Junger.
Das Wolfenbütteler Trio für Argentinien in der Altersklasse 75plus (von links): Peter Ammon, Jürgen Wohlers und Burkhard Junger. | Foto: Frank Wöstmann

Wolfenbüttel. Für vier Basketballer aus Wolfenbütteler beginnt dieser Tage das "Abenteuer Argentinien". Sie fliegen nach Südamerika, wo vom 25. August bis zum 3. September die Weltmeisterschaften für Seniorenteams stattfinden. Dabei ist das Starterfeld so groß wie nie: Erstmals gibt es bei den Frauen eine Altersklasse 65plus, während bei den Männern tatsächlich zwei Mannschaften anreisen, die sich als 80plus messen wollen.



Zum erweiterten Favoritenkreis gehört – zumindest auf dem Papier – Trixi Greeske. Sie war im vorigen Jahr Teil des Teams Deutschland 2, das etwas überraschend in Malaga/Spanien Europameister wurde. Diesmal läuft sie in der AK65 für Deutschland 1 auf: "Meine vorige Truppe hat für Argentinien nicht gemeldet, und da haben mich die anderen gefragt, ob ich mitwill." Eine Ehre und Auszeichnung für die Wolfenbüttelerin, auch wenn sie sich nicht als Leistungsträgerin sieht. "Es gibt sicher bessere als mich in Deutschland. Aber es muss ja auch abseits des Feldes passen." Sie sei eine Team- und Rollenspielerin, auf die man sich verlassen kann. "Gerade im Seniorenbereich geht es auch um Sympathie – wir müssen zusammen harmonieren."

Mal sehen was kommt


Passender Weise gehört Trixi Greeske zu einem Quartett ihrer Mannschaft, das nach dem Direktflug Frankfurt/Buenos Aires schon mehrere Tage nutzt, um sich die Argentinische Hauptstadt anzusehen. Ende der Woche wird es dann ernst. "Über unsere Ziele kann ich nicht viel sagen, mal sehen was kommt." Immerhin ist dies schon ihr zehntes Seniorenturnier, zweimal holte sie den Europa-Titel (2019 Maribor, 2022 Malaga). "Allerdings war Argentinien voriges Jahr bei der EM dabei und hat uns außer Konkurrenz haushoch geschlagen." Andererseits: "Deutschland 1 wurde vor ein paar Jahren schon mal Weltmeister. Vieles hängt bei Seniorinnen von der Tagesform und möglichen Verletzungen ab."

Beatrix Greeske (AK65) im Nationaltrikot.
Beatrix Greeske (AK65) im Nationaltrikot. Foto: Privat



WM-Teilnahme in Gefahr


Davon kann Jürgen "Latte" Wohlers ein leidvolles Lied singen. Der ehemalige Rekord-Nationalspieler hatte sich in diesem Jahr erstmals nach langer Abstinenz entschlossen, wieder ein Seniorenturnier zu spielen. "Eigentlich hatte ich nach unserem deutschen Titel der Ü65 in 2013 mit diesem Thema abgeschlossen." Doch nun reizte ihn die Fernreise mit der Ü75 ("wann komme ich sonst nochmal nach Argentinien?"), außerdem schloss sich Ehefrau Bettina der kleinen Gruppe an. "Ich freute mich auf zwei schöne Wochen in Südamerika mit meinen alten Freunden Peter Ammon und Burkhard Junger."

Umso größer war der Schreck, als Wohlers vor drei Wochen zu Hause einen Unfall hatte und sich eine stark blutende Wunde an der Stirn zuzog. "Sie musste genäht werden, außerdem gab es 14 Tage Sportverbot." Zeitweise stand für ihn sogar eine Absage der WM im Raum. "So schlimm kam es dann zwar nicht, aber meine ganze Vorbereitung war für die Katz." Immerhin hatte er mit Ammon und Junger seit Monaten zwei Trainingseinheiten pro Woche absolviert, außerdem noch viel Tennis gespielt. "Vor allem aber habe ich durch den Unfall unsere beiden Testspiele verpasst – dabei wären gerade sie so wichtig gewesen, um mich als Neuling mit den anderen Jungs einzuspielen."

Optimistisch ins Turnier


In diesem Punkt gibt Burkhard Junger aber Entwarnung. "So wie ich das einschätze, wird Jürgen ebenso in der Startfünf stehen wie Peter und ich – er ist einfach ein Unterschiedsspieler." Das gilt offenbar für das gesamte Trio, denn die Wolfenbütteler bilden den größten Block in dieser "Nationalmannschaft", die nur auf persönlichen Einladungen beruht. Doch Junger bestätigt die Meinung von Trixi Greeske: "Die Südamerikaner sind schlecht einzuschätzen." Deutschland spielt mit Brasilien 2 und Chile 3 in einer Gruppe. "Die kennen sich alle schon ewig. Wir hoffen, ein bis zwei Spiele gewinnen zu können."

Jedes Team hat mindestens vier Partien, die tatsächlich über die gesamte Spielzeit (4x10Min) laufen. Einziges Zugeständnis an das Alter der Akteure: "Die 8 Sekunden-Regel entfällt, und die 24 Sekunden-Uhr für den Angriff startet erst nach Überqueren der Mittellinie." Übrigens sieht Burkhard Junger die Mannschaften der USA und Australiens als große Favoriten. "Wir kennen uns ja schon ewig, die spielen seit 50 Jahren zusammen sind alle super drauf." Gegner würden in der Regel aus der Distanz abgeschossen, weil jeder Freistehende sicher treffe. "Außerdem spielen die in dem Alter noch Manndeckung – das ist schon aller Ehren wert."

Von daher bekommt das touristische Programm einen wichtigen Stellenwert. "Wir wollen die berühmten Wasserfälle von Iguazu besuchen, wir treffen uns mit der in Buenos Aires verheirateten Elisa Scholz – und wir wissen schon, wo es das billigste Bier gibt", zählt Junger auf und lacht.


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