Wolfenbüttel. Das Museum Wolfenbüttel und die Moses Mendelssohn Stiftung präsentieren gemeinsam eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Samsonschule am Neuen Weg. Die überregional bekannte jüdische Freischule mit Internatsbetrieb wurde 1786 in Wolfenbüttel gegründet und bestand bis 1928. Hier ging auch der spätere Erfinder der Schallplatte und des Grammophons zur Schule: Emil Berliner.
Wie es in einer Presseinformation der Stadt Wolfenbüttel heißt, werden bei der Ausstellung einige erst in jüngster Zeit erworbene oder gespendete Originale zum ersten Mal öffentlich gezeigt. So wie vier Löffel mit den Initialen der Samsonschule, die dem Museum Wolfenbüttel kürzlich von einer Bürgerin gestiftet wurden. Und auch eine Publikation des wohl berühmtesten Schülers der Samsonschule, Leopold Zunz, welches zur Schulbibliothek gehörte, kehrt nach über 70 Jahren in die Stadt Wolfenbüttel zurück. Ein Grammophon stellt dann die Verbindung zu Emil Berliner her. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 4. August 2024 im Bürger Museum Wolfenbüttel.
"Samsonschule gehört zu Wolfenbüttel wie das Welfenschloss"
"Weil wir seit vielen Monaten mit der Moses Mendelssohn Stiftung einen engen Kontakt pflegen, war es uns eine Herzensangelegenheit, in Kooperation ein kleines Ausstellungsprojekt zur Geschichte der Samsonschule in Wolfenbüttel zu inszenieren. Wir erinnern an die jüdische Schultradition, die einen großen Beitrag für ein positives Zusammenleben und ein gemeinsames Lernen von Juden und Nichtjuden in Deutschland geleistet hat. Jüdische Kultur wird auf diese Weise sichtbar. Die Samsonschule, die 142 Jahre existiert hatte, gehört zu Wolfenbüttel wie das Welfenschloss und die Herzog August Bibliothek", sagte Dr. Sandra Donner, Leiterin des Museums Wolfenbüttel.
"Die Bedeutung der Samsonschule für die Entwicklung des liberalen Judentums ist unschätzbar. Wir fühlen uns als Moses Mendelssohn Stiftung verpflichtet, neben dem Erhalt des kulturellen Erbes das Thema Aufklärung und Toleranz zu fördern", erklärt Dr. Elke-Vera Kotowski, Chefkuratorin und Vorstandsmitglied der Moses Mendelssohn Stiftung, Berlin.
Baustellenführungen geplant
Derzeit wird die Samsonschule am Neuen Weg durch die Moses Mendelssohn Stiftung als Wohnheim für Studierende und Auszubildende denkmalgerecht saniert. Zusätzlich wird ein ehemaliger Klassenraum zu einem Ausstellungsbereich zur Geschichte der Schule geschaffen sowie die ehemalige Aula wieder als Veranstaltungsraum hergerichtet. Darüber hinaus entstehen 96 öffentlich geförderte Wohnungen in vier Baukörpern rund um den neuen Leopold-Zunz-Platz als Zentrum des Quartiers. In Verbindung mit der Ausstellung im Bürger Museum sollen in den nächsten Monaten exklusive Baustellenführungen angeboten werden.
Das Museum im Schloss hält immer wieder spannende Einblicke in die Wolfenbütteler Geschichte parat. Auch jene, die man vielleicht noch nicht kannte. Zum Beispiel, was die Konservendose mit Wolfenbüttel zu tun hat. Was hingegen der Wolf mit Wolfenbüttel zu tun hat, erklären wir in unserem Artikel "Wahrzeichen der Stadt - Das hat der Wolf mit Wolfenbüttel zu tun".
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