Wolfenbüttel. Als eine der ersten Schulen in der Region und erste Grundschule wurde die Wolfenbütteler Wilhelm-Busch-Grundschule am gestrigen Dienstag als Schule der Vielfalt* Niedersachsen ausgezeichnet. Landeskoordinatorin Sandra Wolf überreichte Zertifikat und Plakette im Rahmen einer kleinen Feier in der Schul-Aula an Schulleiterin Claudia Rudat, wie die Stadt Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung berichtet.
„Manchmal werden Kinder ausgelacht, ausgegrenzt oder gemobbt, weil sie irgendwie anders sind. Vielleicht wegen ihres Aussehens, ihrer Kleidung, weil sie anders lernen, zwei Mütter haben oder rosa als Lieblingsfarbe haben – also den Erwartungen der anderen nicht gerecht werden. Und vielleicht geht es den Kindern dann damit nicht so gut“, erzählte Sandra Wolf bei der Übergabe – und kam nicht weiter. Denn ein Kind in der Aula rief schon dazwischen: „Ich würde helfen.“ Deutlicher konnte laut Pressemitteilung wohl nicht belegt werden, warum sich die Schulgemeinschaft gemeinsam diese Auszeichnung verdient hat.
Nicht nur für die Landeskoordinatorin sei Schule der Vielfalt* Niedersachsen längst zur Herzensangelegenheit geworden, auch für das Projektteam der Schule um Sozialpädagogin Claudia Rabe-Thiem und Sozialarbeiterin Katja Ernst und natürlich die Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Busch-Grundschule. „Wir wollen Schulen in Niedersachsen bunter gestalten, Vielfalt sichtbar machen und damit aktiv den täglich stattfindenden Diskriminierungen etwas entgegensetzen“, so Sandra Wolf abschließend.
Gelebte Vielfalt
Um das Projektlabel zu erlangen, sei die aktive Beschäftigung der Schulgemeinschaft mit dem Themenfeld notwendig. Die Wilhelm-Busch-Grundschule habe dazu eine Projektwoche durchgeführt, die selbst Kultusministerin Julia Willie Hamburg beeindruckt habe. Dies konnte sie zwar – anders als geplant – nicht selbst vor Ort sagen, Schuleule Esmeralda durfte dies aber gemeinsam mit Schulleiterin Claudia Rudat aus deren Grußbotschaft vortragen. Vielfalt sei an der Schule mehr als ein Wort, Vielfalt werde dort gelebt. Die Auszeichnung als „Schule der Vielfalt* Niedersachsen“ sei mehr als ein Symbol. Sie bedeute, dass sich die Schule aktiv mit der gesamten Schulgemeinschaft mit Themen der Vielfalt beschäftigt und schulinterne Maßnahmen zur Sichtbarmachung und Unterstützung entwickelt. Die Schule verpflichtet sich zudem zur weiteren Arbeit an einem diskriminierungssensiblen Schulklima, wie es in der Pressemitteilung heißt.
