Wolfenbüttel: "Blitzmarathon" im Landkreis Wolfenbüttel - Geschwindigkeitssündern geht's an den Kragen - 14 Verkehrssünder am Morgen

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Erstmalig nimmt das Polizeikommissariat Wolfenbüttel am "Blitzmarathon" teil. Die länderübergreifende Geschwindigkeitsmessung soll Verkehrssündern den Gar ausmachen. An unterschiedlichen Orten im Landkreis führt die Polizei den ganzen Tag über Geschwindigkeitsmessungen durch.

Polizeikommissar Holger Johannessen stand schon in den frühen Morgenstunden in Salzdahlum auf der Salzbergstraße in Höhe der alten Zuckerfabrik und führte  Messungen durch.

"In dieser Zeit verbuchen wir erfahrungsgemäß die meisten Geschwindigkeitsverstöße, da es die meisten am Morgen sehr eilig haben", erklärt er.
Und so gingen der Polizei heute in Salzdahlum zwischen 5.30 Uhr und 9.45 Uhr insgesamt 14 Verkehrssünder "ins Netz". Die meisten davon kamen mit einem Verwarngeld davon, für zwei Autofahrer gibt es allerdings auch Punkte in Flensburg und eine saftige Geldstrafe. "Unsere höchste Messung war heute morgen ein PKW mit 83 Km/h, bei erlaubten 50 Km/h. Der Fahrer wird bald Post vom Landkreis bekommen und muss mit einer empfindlichen Strafe rechnen", erzählt Johannessen.

Die Geschwindigkeitsmessung erfolgt aus einem Fahrzeug der Dienststelle Salzgitter. "Das Fahrzeug wurde uns dauerhaft zur Verfügung gestellt, da wir in Wolfenbüttel nicht über einen eigenen Wagen verfügen", erklärt der Kommissar das geborgte Fahrzeug.

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Polizeikommissar Holger Johannessen mit seinem "Tablett-PC" zur Auswertung der Messungen Foto: Archiv)



Im Kofferraum ist die Blitzeranlage fest installiert. Eine Kamera, ein Radarkopf und das gefürchtete rote Licht sind direkt hinter der Heckscheibe angebracht. So kann die Geschwindigkeit und der Abstand des Fahrzeugs genau berechnet werden. Der Radarkopf hat eine Reichweite von ungefähr 27 Meter, dabei ist es egal, auf welcher Straßenseite das Fahrzeug steht. "Wir können auch diagonal über die Straße messen. Wichtig ist nur, dass das Blitzerfahrzeug genau ausgerichtet ist", klärt Kommissar Johannessen auf. Dazu müssen bestimmte Richtlinien eingehalten werden. Der Abstand des Fahrzeugs muss genau zum Straßenrand ausgerichtet sein und es muss auf einer Geraden von mindestens 30 Metern stehen. Dann werden alle technischen Geräte auf die Gegebenheiten der Straße eingestellt.


Das Ergebnis wird mittels Datenübertragung direkt an einen kleinen Bildschirm gesendet. Die Auswertung findet allerdings im Landkreis statt. "Wir geben die Daten dort ab, die Mitarbeiter im Landkreis werten die Ergebnisse aus und verschicken dann auch den Bescheid an den Verkehrssünder", erklärt der Polizist.

Auch das gezahlte Verwarn- und Bußgeld bekommt der Landkreis Wolfenbüttel und nicht, wie oft falsch vermutet, die Polizei.

Mit der Geschwindigkeitsmessung soll kein Geld verdient werden, sondern es soll für mehr Aufmerksamkeit und verkehrsgerechtes Verhalten sorgen. Allein im Landkreis Wolfenbüttel gab es in den vergangenen eineinhalb Jahren vier Unfalltote, die auf zu hohe Geschwindigkeit zurück zu führen sind. "Das ist schlimm und traurig. Und deshalb machen wir das hier," sagt Johannessen betroffen.

Heute werden im Verlauf des Tages noch weitere Messungen im Landkreis durchgeführt. "Manchmal reicht es schon, dass die Leute wissen, dass geblitzt wird. Dann fahren sie vorsichtig und vorschriftsmäßig. Allein das ist schon ein Erfolg für uns", so Johannessen.

Also, liebe Autofahrer - Fuß vom Gas!


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