Am Vormittag erreichte unsere Redaktion eine Mitteilung von Ratsherrn Florian Röpke (Bündnis für soziale Gerechtigkeit/Die Linke), in dem er die Arbeit der Verwaltung im Umgang mit der Hertie-Liegenschaft kritisiert. Nach Röpkes Ansicht sei seit dem Kauf schon viel Zeit verstrichen, ohne dass von Bürgermeister und Verwaltung aussagekräftige Vorschläge zur Zukunft des Gebäudes auf den Tisch gekommen seien. „Die Bürgerinnen und Bürger möchten wissen, wie es weitergeht. Bis auf temporäre Notlösungen ist bis jetzt aber nichts passiert“, so Röpke.
Nun meldeten sich Bürgermeister Thomas Pink und Ratsmitglied Eckbert Schulze (CDU) zu Wort. WolfenbüttelHeute.de sprach mit beiden am Telefon. Der Bürgermeister, sowie auch sein Parteikollege Eckbert Schulze, zeigten sich mehr als verärgert über die Äußerungen Röpkes in den Medien.
Bürgermeister Thomas Pink: „Das ist billigster Wahlkampf“
„Was Herr Röpke da treibt, ist unverantwortlich. Besonders bei einem so sensiblen Thema, wie der Hertie-Immobilie, müssen wir doch verantwortungsbewusst vorangehen. Die Verhandlungen laufen zurzeit auf Hochtouren, aber wir können doch in der jetzigen Phase nicht an die Öffentlichkeit gehen. Wir haben immer gesagt, dass die gesamte Problematik bis zum Jahresende geklärt sein soll und bis zum Sommer konkrete Pläne vorliegen werden. Den Stand der Dinge könnte Herr Röpke auch aus den Informationen der Ausschüsse entnehmen. Dazu hatte er genug Gelegenheiten. In dieser entscheidenden Phase ist das, was Herr Röpke treibt, eine Unverschämtheit und reibt die Bürger unnötig auf. In den nächsten Wochen werden weitere wichtige Schritte in den Ausschüssen diskutiert und beraten. Die nächste Ratssitzung wird das weitere Verfahren klären.
Außerdem ging ein Schreiben an alle Ratsmitglieder, welches zu einem Workshop einlädt, in dem genau dieses Thema behandelt und diskutiert werden soll. Diese Einladung ist auch an Herrn Röpke gegangen. Also soll er nicht sagen, er wüsste von nichts.
Ich werde ganz sicher im nächsten Verwaltungsausschuss noch einmal Stellung zu dieser Geschichte beziehen. Ich bin sehr verärgert, das ist unverschämt, fahrlässig und ganz billiger Wahlkampf.“
Auch Eckbert Schulze, Mitglied im Rat der Stadt, zeigt sich erbost über den Weg, den Röpke wählte und stimmt dem Bürgermeister in jeder Hinsicht zu.
Ratsmitglied Eckbert Schulze: „Das ist reine Stimmungsmache“
„Interkulturelle Zwecke? Um die Kultur wird sich in Wolfenbüttel doch wohl genug gekümmert. Und für solche Zwecke wird schließlich die Jahnturnhalle umgebaut. Da besteht meines Erachtens weniger Handlungsbedarf. Die Hertie-Immobilie ist ein Anker, um den Einzelhandel in dem Bereich der Fußgängerzone zu beleben. Wir brauchen den Einzelhandel dort und die Bürger wollen das auch so. Das zeigten auch die Umfragen.
Was Herr Röpke da äußert, ist reine Stimmungsmache und er stellt sich als Sprachrohr der Bürger dar. Die Menschen sehen doch, dass etwas passiert. Er stiftet unnötig Unruhe. Das halte ich auch für sehr gefährlich. Die Verhandlungen laufen auf Hochtouren, die Verwaltung leistet eine hervorragende Arbeit und durch solche Meinungsäußerungen gefährdet er den Fortschritt. Was meinen sie, wenn potentielle Investoren davon erfahren? Das ist unverantwortlich. Man kann doch Verhandlungen nicht so leichtfertig aufs Spiel setzten.
Außerdem wurde in den Verwaltungsausschüssen mehrfach über die Hertie-Immobilie berichtet und es gab einen Sachstandsbericht. Hinzu kommt, dass am 16. Mai eine Einladung an alle Ratsmitglieder raus gegangen ist, in der zu einem Workshop am 29. Mai eingeladen wurde. Auch Herr Röpke hat diese Einladung erhalten. Die Ratsmitglieder sind und werden informiert. Die Öffentlichkeit wird auch noch rechtzeitig informiert. Jeder weiß doch, dass sich etwas tut.
mehr News aus Wolfenbüttel